Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe

Besser als gedacht! Stell dir vor, du musst dein Volk absichern - und das bedeutet, dass du mit jemandem verheiratet wirst, den du eigentlich gar nicht leiden kannst. Klingt nach Drama? Ganz genau! Doch zwischen Abneigung, politischen Pflichten und unterschwelliger Anziehung knistert es mehr, als man anfangs denkt. Vielleicht ist dieses Abkommen ja doch nicht so schlecht wie befürchtet...Mein allererstes Buch von Ali Hazelwood - und ich bin begeistert! Die Charaktere haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Besonders die Protagonistin mit ihrem unerschütterlichen Witz war für mich ein echtes Highlight. Sie hat selbst in schwierigen Momenten nicht ihre Schlagfertigkeit verloren, und das hat sie für mich unglaublich sympathisch gemacht. Auch das Worldbuilding und der Schreibstil haben mir richtig gut gefallen. Hazelwood schafft es, eine Atmosphäre aufzubauen, die man förmlich spüren kann. Die Figuren wachsen einem so sehr ans Herz, dass ich am Ende richtig traurig war, als die letzte Seite erreicht war. Ein kleiner Wermutstropfen: Ich hätte mir gewünscht, noch einen Blick in die Zukunft der Geschichte zu bekommen - wie es den Figuren in fünf Jahren ergeht, wäre einfach schön gewesen.¿ Fazit: Ein fesselndes, herzerwärmendes Buch, das ich mit 4,7 Sternen nur wärmstens weiterempfehlen kann!

Fesselnde Mischung aus Sarkasmus, Spannung und Romantik ¿ Miserys Suche nach Wahrheit macht das Buch zu etwas Besonderem. Ali Hazelwood gelingt es in Bride, bekannte Motive - arrangierte Ehe, alte Feindschaften, verbotene Gefühle - in eine Erzählung zu verwandeln, die zugleich leicht zugänglich und gedanklich herausfordernd ist. Der Roman lebt weniger von großen Überraschungen, sondern von der feinen Spannung, die zwischen den Figuren liegt: Misery, die scheinbar sarkastische Beobachterin, erweist sich als verletzliche, zugleich aber willensstarke Frau, die sich weigert, nur Spielball der politischen Mächte zu sein.Die Suche nach Serena verschiebt das Gewicht der Handlung - es geht nicht allein um die fragile Allianz zwischen Vampiren und Werwölfen, sondern um Loyalität, um die Frage, wem wir uns wirklich verpflichtet fühlen. Hazelwood zeichnet hier nicht nur ein Beziehungsdrama, sondern eine Studie über Vertrauen, Macht und Identität.Lowe als Gegenpart verkörpert die Ambivalenz des "Anderen": er ist bedrohlich, dominant und dennoch geprägt von Rationalität. Gerade in der Reibung zwischen ihm und Misery entsteht eine Dynamik, die sich nicht in klassischen Romantik-Tropes erschöpft, sondern eine Spannung aufbaut, die zugleich körperlich und geistig spürbar ist.Der Humor - vor allem Miserys scharfer Sarkasmus - verhindert, dass die Schwere der politischen Konflikte erdrückt. Stattdessen öffnet er Räume, in denen der Text Leichtigkeit gewinnt, ohne an Ernsthaftigkeit einzubüßen.Nicht jede Nebenfigur erhält die Tiefe, die sie verdient hätte, und manche Wendung lässt sich früh erahnen. Doch gerade die Konstanz des Spannungsbogens, die Balance aus Intimität und Machtspiel sowie die kluge Sprache machen Bride zu einem Roman, der über das reine Genre hinausweist: Er erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern stellt Fragen nach Vertrauen, Zugehörigkeit und dem Mut, eigene Entscheidungen zu treffen.