Nachdem mir bereits "Die Frau des Serienkillers", der erste Band der "Serienkiller"-Reihe gut gefallen hat, stand für mich schnell fest, dass ich auch die anderen Bände aus der Reihe lesen möchte. Diese können unabhängig voneinander gelesen werden und es wird kein Vorwisssen aus dem ersten Band benötigt. Meine Erwartungen an "Die Tochter des Serienkillers" waren hoch und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht, denn diese Geschichte bewegt sich ungefähr auf dem selben Level wie der erste Band.Der Schreibstil ist insgesamt ganz angenehm, bietet viele spannende, aber auch ruhigere Momente und wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Die Gedanken und Gefühle sämtlicher Figuren, die man hier kennen lernt, kann man gut nachvollziehen und sie sind meistens auch sehr authentisch. Schwachpunkt sind zwar nach wie vor die Dialoge, die sich manchmal nicht ganz authentisch lesen, allerdings ist das schon etwas besser ausgearbeitet als beim ersten Band. Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Jane hat ihr altes Leben hinter sich gelassen und hat in der Kleinstadt Devon ein neues Leben angefangen. Sie nennt sich jetzt Jenny, ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist die Tierärztin der Stadt, sodass sie gut in die Gemeinde integriert ist. Dies ändert sich doch immer mehr, seid Olivia, die ehemalige Geliebte ihres Mannes, verschwunden ist und Jenny unheimliche Pakete erhält, in denen Tierkadaver mit kleinen Botschaften enthalten sind. Da Jenny immer wieder mit Blackouts zu kämpfen hat, zweifelt sie nicht nur an sich selbst, sondern muss sich auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, denn für sie ist nicht klar, wer für das Verschwinden für Olivia verschwunden ist und wer die Pakete zu verantworten hat. Jenny hinterfragt sich selbst, ihre Ehe, die nicht immer glücklich war, ihren Vater, der seit Jahren im Gefängnis sitzt, aber auch ihre Mutter, die kontrollsüchtig ist und nicht loslassen kann. Dazu verhalten sich auch die Menschen in der Kleinstadt immer merkwürdiger und meiden Jenny, wo sie nur können.Wirklich interessant ist neben Jenny auch ihr Vater, der in der Vergangenheit einige Morde begangen hat und bei denen Jenny teilweise sogar dabei sein musste. Dabei wird klar, dass Jennys Vater die Taten nicht wirklich bereut, aber dafür seine Tochter scheinbar umso mehr liebt. Schade ist dagegen, dass Jennys Ehemann Mark in der Geschichte dauerhaft blass bleibt und mir sein persönliches Schicksal praktisch egal war.Wie auch schon beim ersten Band ist die große Schwäche das Ende. Obwohl dieses an sich stimmig und nachvollziehbar ist, war für mich bereits sehr früh klar, wer Jenny wirklich schaden möchte und worauf es am Ende hinauslaufen wird. Es wäre für den Verlauf der Geschichte spannender gewesen, wenn die Autorin ihre Hinweise anders gestreut hätte, damit die Geschichte etwas unvorhersehbarer gewirkt hätte. Besonders bei einem Thriller erwarte ich mir, dass dieser nicht so offensichtlich ist. Dennoch ist die Art und Weise, wie die Autorin alles am Ende zusammenbringt, insgesamt gut.Somit ist "Die Tochter des Serienkillers" insgesamt ein guter und spannender Thriller, der zwar hier und da seine Schwächen hat, aber mich durchaus insgesamt begeistern konnte. Ich freue mich bereits auf den dritten "Serienkiller"-Band "Die Schwester des Serienkillers", der die Trilogie vervollständigen wird.