Was für ein Buch, dessen Cover eindeutig ist und mit dem Titel verschmilzt.
Hier konnte ich eine neue Seite an der Autorin entdecken, deren bisherige Romane tief ins Herz gehen und meist eine bedrückende aber wertvolle und tiefgründige Basis haben.
Bei Kaktusfeigen musste ich schmunzeln und manchmal herzhaft lachen, obwohl auch hier das Thema nicht ohne Tiefgang ist. Bayern versus Italien, der Kleinkrieg zweier starker Frauen die sich in ihrem Dialekt wirklich einen Kampf liefern. Trotz der humorvollen Szenen berührt auch dieses Buch, denn es geht darum seine Wurzeln zu finden, ein Geheimnis aufzudecken und die absolute Erlösung, wenn man es schafft sein Schweigen zu brechen und die eigene Schuld zu offenbaren. Unglaublich wie die Autorin das alles in ihrem unvergleichlichen Schreibstil unter einen Hut gebracht hat. Auch die schwierige Mutter /Tochter Beziehung wurde hier toll eingeflochten, durch die alles noch ein wenig erschwert wurde.
Aber auch hier wurde alles leichter und frischer durch die Kommunikation von Mutter und Tochter, weil einfach immer wieder der bayrische Dialekt der allem die Schwere genommen hat. Aber auch an Spannung hat es nicht gefehlt und ich konnte nicht aufhören weiter zu lesen.
Humor ist wenn man trotzdem lacht, vor allem wenn die eine ans Universum glaubt und die andere an die Magie der Tomatensauce, die sie einfach an ihre Wurzeln erinnert. Haben wir nicht alle irgendein Detail in unserem Leben, das wir eigentlich nicht kennen aber dennoch genau wissen dass es zu uns gehört weil es uns ein Gefühl von Wärme und Heimat vermittelt?
In dem Zusammenhang wurde auch das Flüchtlings Thema aufgegriffen,was ich einfach passend fand. Nicht nur im Zusammenhang mit der politischen Situation in Italien, sondern auch mit dem Thema der Heimatlosigkeit und Entwurzelung.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und kann diesen Roman nur empfehlen. Er ist einfach besonders, ehrlich, humorvoll und authentisch.