Nach dem vielversprechenden Klappentext und der wunderschönen Gestaltung war meine Erwartungshaltung vermutlich etwas zu hoch. Schon der Einstieg hat mich leider nicht ganz abgeholt. Warum Nikolai Sienna zu Beginn so stark ablehnt, blieb für mich unverständlich. Auch die angedeutete Spannung zwischen den beiden wirkte auf mich eher konstruiert als nachvollziehbar.
Das große Geheimnis, das etwa zur Mitte des Buches gelüftet wird, war für mich leider viel zu vorhersehbar es war den Charakteren quasi ins Gesicht geschrieben. Schon nach den ersten Kapiteln dachte ich mir: So einfach kann es ja nicht sein. Doch, kann es.
Immerhin: Ab der Mitte wurde die Geschichte besser. Sie gewann an Tiefe, und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden für mich glaubhafter und greifbarer.
Fazit: Schade, da wäre noch mehr drin gewesen. Häufige Wortwiederholungen und eine Handlung, die lange Zeit nur an der Oberfläche kratzt, haben es mir schwer gemacht, richtig in die Geschichte einzutauchen. Zwar nahm die Spannung zur Mitte hin zu, doch ob das gereicht hat, um das Buch insgesamt zu retten? Ich bin unsicher.
Sehr wohlwollend vergebe ich noch 4 von 5 Sternen, vor allem wegen der schönen Grundidee, der deutlich stärkeren zweiten Hälfte und den beiden Freundinnen, die in den Folgebänden im Mittelpunkt stehen. Sie konnten mein Interesse wecken und machen mich zumindest ein bisschen neugierig auf Band 2 und 3.