Intrigen an der Loire verbindet klassischen Krimicharakter mit atmosphärischem Frankreich-Flair und entführt die Leser mitten hinein in die eleganten Säle von Schloss Chenonceau. Das festliche Kostümfest, das abrupt durch einen Todesfall endet, bildet einen spannenden Auftakt. Baron Philippe, eigentlich längst im Ruhestand, und Commissaire Charlotte Maigret bilden ein ungleiches, aber interessantes Ermittlerduo. Die Motive von Rache bis Habgier sind vielfältig und sorgen für eine solide Krimispannung.
Der besondere Reiz des Romans liegt jedoch in seiner Umgebung: den Schlössern des Loiretals, der Geschichte Katharinas von Medici und dem ganz eigenen Zauber dieser Region. Wer schon einmal dort war, wird vieles wiedererkennen und wer es noch nicht kennt, bekommt Lust auf eine Reise dorthin. Für dich war das Buch besonders schön, weil es dich an deinen Sommerurlaub im Loiretal erinnert hat. Es vermittelt ein authentisches Gefühl von Ort und Zeit, und ganz nebenbei kann man sogar noch etwas dazulernen.
Die eigentliche Krimihandlung ist ordentlich und trägt durch das Buch, ohne sich allzu sehr in komplexen Wendungen zu verlieren. Dafür punktet der Roman mit Atmosphäre, historischen Bezügen und dem Zusammenspiel seiner Ermittler.
Fazit: Ein stimmungsvoller Frankreichkrimi, der vor allem durch Setting und Lokalkolorit überzeugt. Perfekt für alle, die das Loiretal lieben oder kennenlernen möchten. Vier Sterne.