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Produktbild: Paris Requiem | Chris Lloyd
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Band 2

Paris Requiem

Kriminalroman | Vom Gewinner der HWA Gold Crown für den Besten Historischen Roman

(130 Bewertungen)15
180 Lesepunkte
Buch (kartoniert)
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18,00 €inkl. Mwst.
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Paris, September 1940. Nach drei Monaten unter Nazi-Besatzung kann Inspecteur Eddie Giral eigentlich nicht mehr viel schocken. Denkt er zumindest, bis er auf ein Mordopfer trifft, das eigentlich im Gefängnis sitzen sollte. Giral weiß das deswegen so genau, weil er ihn erst kürzlich selbst eingebuchtet hat . . .

Dieser Tote ist weder der erste noch der letzte Kriminelle, der aus dem Gefängnis und auf die Straße gelassen wird. Aber wer zieht die Fäden, und warum? Diese Fragen führen Giral von Jazzclubs zu Opernsälen, von alten Flammen zu neuen Freunden, von den Lichtern von Paris zu den dunkelsten Landstrichen und zu der höchst beunruhigenden Erkenntnis, dass man, um das Richtige zu tun, sich manchmal auf die falsche Seite schlagen muss.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Januar 2024
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
446
Reihe
Eddie Giral, 2
Autor/Autorin
Chris Lloyd
Herausgegeben von
Thomas Wörtche
Übersetzung
Stefan Lux
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
448 g
Größe (L/B/H)
211/130/37 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783518473733

Portrait

Chris Lloyd

Chris Lloyd studierte Spanisch und Französisch, lebte über 20 Jahre in Katalonien, später in Grenoble, im Baskenland und in Madrid, wo er Englisch unterrichtete und für einen Schulbuchverlag sowie als Reiseschriftsteller arbeitete. Heute lebt er als Übersetzer und Schriftsteller in Südwales.

Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der »global crime«-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 2007), der Reihe »Penser Pulp« bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG.


Stefan Lux übersetzt aus dem Englischen und hat u. a. James Kestrel, Jonathan Moore, Marie Rutkoski, Loraine Peck und Nick Kolakowski ins Deutsche übertragen. Er lebt in Bonn.

Pressestimmen

»Chris Lloyd hat [seinen Protagonisten] sehr gekonnt und nahtlos mit den historischen Ereignissen verwoben. Gegen einen weiteren Auftritt von Eddie Giral wäre nichts einzuwenden. « Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Eine fulminante Fortsetzung von Die Toten vom Gare d Austerlitz. « Publishers Weekly

»Spannungsgeladen und intensiv definitiv eine fesselnde Lektüre! « Historical Novel Society

»Lloyd verarbeitet exzellente Detailkenntnisse zu einer packenden Handlung vor stimmiger Kulisse. Auf eine Fortsetzung darf man sich also bereits freuen. « Gabriel Rath, Die Presse (Wien)

»In der Tradition seiner Landsleute John Le Carré oder Eric Ambler präsentiert Chris Lloyd Zeitgeschichte als ein spannendes Lesevergnügen. « Wolfgang Stenke, WDR5

»Paris Requiem verbindet auf stilsichere Weise eine spannende Handlung mit einem einprägsamen Bild der Zeit. « literaturkritik. de

Besprechung vom 05.02.2024

Praktische Vernunft
Krimis in Kürze: Marcel Häußler, Max Annas, Chris Lloyd

Ein Philosophieseminar ließe sich so ankündigen - und zugleich auch wieder ironisch unterlaufen: "Kant und das Leben nach dem Tod" (Heyne, 304 S., br., 16,- Euro). Für einen Kriminalroman ist das ebenfalls kein schlechter Titel, dessen Hauptfigur ein Kommissar mit dem Namen des Vernunftkritikers ist und der von alten Menschen erzählt, die Rente beziehen, ordnungsgemäß gemeldet, aber längst verstorben sind.

Marcel Häußler hat seinen Kommissar, den er zum dritten Mal losschickt, auch wegen der Irritation so getauft, aber ihm mehr als das auf den Weg gegeben. Kant ermittelt in München, er hat Probleme mit seiner erwachsenen Tochter, die ausziehen will, sein langjähriger Partner will in den Vorruhestand, als ein Arm unweit der Autobahn entdeckt wird. Und bald dann auch noch eine Hüfte. Die Spur führt dahin, wo München sehr trist ist, in eine Hochhaussiedlung im Stadtteil Hasenbergl.

Häußler hat einen angenehm unprätentiösen Tonfall, er kann das graue Sozialbauelend anschaulich schildern und das Schicksal der alten Leute, die einfach unsichtbar werden. Niemand kümmert es, wenn schon lange kein Lebenszeichen mehr aus einer Wohnung dringt. Auch das Team um Kant ist gut und sinnvoll zusammengesetzt, ohne zwanghaft skurrile Typen. Und wie Häußler den Fall langsam entwickelt, aus dem dann mehrere Fälle werden, wie Kants praktische Vernunft sie auch ohne metaphysische Grundlegung löst, ist unbedingt lesenswert.

Max Annas ist mittlerweile in der oberen Gewichtsklasse der deutschen Krimiautoren angekommen. Er hat seinen eigenen, klaren und schnörkellosen Stil entwickelt, ob er nun über Südafrika schreibt oder über Morde in der DDR. Und zu diesem Habitus gehört, dass er auch immer wieder etwas Neues ausprobiert. "Berlin, Siegesallee" (Rowohlt, 288 S., geb., 22,- Euro) spielt im Juni 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Joseph und Friedrich, zwei junge schwarze Männer, Ernst, ein etwas älterer schwarzer Mann, und die junge weiße Florentine aus gutem Hause bilden ein unwahrscheinliches, aber überzeugendes Quartett.

Der angehende Theologe, der Bote für einen Herrenausstatter, der Gärtner und die Suffragette bringen kaiserliche Soldaten um, die in den Kolonien gedient haben, beim Genozid an den Herero und Nama oder in Ostafrika. Und wundern sich, dass die öffentliche Resonanz auf die Morde ausbleibt. Ein Leutnant ermittelt zusätzlich zur Polizei, aber auch er erreicht nicht viel im damals noch gutbürgerlichen Villenvorort Steglitz. Und die Vier wollen dann höher hinaus: ein Attentat auf den Kaiser, ein Anschlag auf das Schloss.

Der Roman kontrastiert die anarchistischen Aktionen im Sommer 1914 immer wieder mit Briefen aus Kamerun, die bis ins Jahr 1941 führen und von einem der Vier stammen, der Florentines Bruder schreibt. So erfährt man, dass er davongekommen ist - aber nicht, wie oder was aus dem großen Coup geworden ist. Der Schluss bleibt offen, da ist weniger die typische Closure eines Kriminalromans als ein Gedankenspiel: Was wäre gewesen, wenn eine kleine rebellische Gruppe mit ihren gewalttätigen Plänen Erfolg gehabt hätte?

"Paris Requiem" (Suhrkamp, 447 S., br., 18,- Euro) von Chris Lloyd beschert uns ein Wiedersehen mit Eddie Giral. Vor knapp drei Jahren haben wir ihn in "Die Toten vom Gare d'Austerlitz" kennengelernt, einen weitgehend machtlosen Inspecteur im besetzten Paris des Jahres 1940. Seinen Aktionsradius bestimmen die deutsche Abwehr und die Gestapo. Lebensmittel sind knapp, er macht sich Sorgen um seinen Sohn, der nach Südfrankreich geflohen ist, und weiß nicht, wie entschlossen er ermitteln darf, als ein Toter gefunden wird, der eigentlich im Gefängnis hätte sitzen sollen und dessen Mund zugenäht wurde.

Giral beherrscht die Kunst des Lavierens und Durchmogelns, er ist listig und hat eine einschlägige Vergangenheit im Milieu von Montmartre, die eine bessere Schule war als jede Polizeiausbildung. Er ist ein gebrochener Held in harten Zeiten, in denen die moralischen Maßstäbe sich verschoben haben. Und Chris Lloyd hat ihn sehr gekonnt und nahtlos mit den historischen Ereignissen verwoben. Gegen einen weiteren Auftritt von Eddie Giral wäre nichts einzuwenden. PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von welten_zwischen_den_zeilen am 22.06.2025

Tiefgründig

Autor: Chris Lloyd Verlag: Suhrkamp Seiten: 447 ET: 15.01.2024 Das Cover gestaltet sich düster und dunkel. Meiner Interpretation nach steht dies stellvertretend für die dunkle Zeiten des Krieges, die zum Zeitpunkt der Geschichte herrschten. Es wird ein farbloses Paris dargestellt, das im Gegensatz zu dem Paris steht, was die Stadt in normalen Zeiten verkörpert-Lebensgenuss. Somit wird Paris als Schatten seiner Selbst dargestellt, was sich auf jeden Bereich des Lebens und der Einwohner zu Zeiten der Besetzung übertragen lässt. Das Thema Krieg und dessen Auswirkungen in sämtlichen Bereichen wird sehr gut vermittelt. Durch den Hauptprotagonisten Eddie lernen wir Begriffe wie Besetzung, Rationierung und Ausgangssperre kennen. Und vorallem deren Bedeutung. Durch die vielen Monologe kann man die Gefühle der Menschen damals gut nachfühlen. Insgesamt kann man sagen, dass in diesem Roman nicht die Taten der Auslöser für Gefühle und Konsequenzen sind, sondern andersherum. Durch Gefühle und Gedanken wird eine Stimmung hervorgerufen, die wiederum in geplanten oder auch spontanen Handlungen enden. Auf demselben Weg wird auch die Grundspannung erzeugt. Nicht durch Action, sondern durch Gedanken. Der Schreibstil wird durch viele Monologe des Hauptprotagonisten bestimmt. Dadurch bekommt man ein Gefühl für die derzeitige Stimmung innerhalb von Paris und versteht die Situation vor und während des Krieges. Lt. Eigenrechnung müsste Eddie zwischen 40-45 Jahre alt sein und hat in seinem Leben schon sehr viel, meist negatives, erlebt. Dies prägt ihn und seine Handlungen sehr. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig. Aber man muss aufmerksam und zwischen den Zeilen lesen, um den Roman ganz und vorallem die Idee dahinter zu verstehen und damit schätzen zu lernen. Am Bespiel des Ermittlers Eddie erkennt man stellvertretend die Entwicklung einer ganzen Stadt. Irgendwann akzeptieren sie die Situation und passen sich an. Das kann allerdings auch in eine gefährliche Veränderung enden. Insgesamt finde ich persönlich den Ansatz und die Idee sehr interessant, einen Roman zu schreiben, dessen Spannung durch Gedanken erzeugt wird und die Grundstimmung durch reine Monologe und Beschreibungen zu vermitteln. Anfangs dauerte es etwas, bis ich in die Geschichte fand, aber dann hatte sie mich in ihren Bann gezogen. Ein besonderes Buch, bei dem es sich sehr lohnt, am Ball zu bleiben. Wenn man aufmerksam (zwischen) den Zeilen liest wird man mit einem tiefgründigen und so wichtigen Geschichte belohnt. Vom Autor ein mutiges, sehr gut recherchiertes Unterfangen, das er aber grandios umgesetzt hat. Werbung/Rezensionsexemplar
LovelyBooks-BewertungVon welten_zwischen_den_zeilen am 22.06.2025
Autor: Chris LloydVerlag: SuhrkampSeiten: 447ET: 15.01.2024Das Cover gestaltet sich düster und dunkel. Meiner Interpretation nach steht dies stellvertretend für die dunkle Zeiten des Krieges, die zum Zeitpunkt der Geschichte herrschten. Es wird ein farbloses Paris dargestellt, das im Gegensatz zu dem Paris steht, was die Stadt in normalen Zeiten verkörpert-Lebensgenuss. Somit wird Paris als Schatten seiner Selbst dargestellt, was sich auf jeden Bereich des Lebens und der Einwohner zu Zeiten der Besetzung übertragen lässt.Das Thema Krieg und dessen Auswirkungen in sämtlichen Bereichen wird sehr gut vermittelt. Durch den Hauptprotagonisten Eddie lernen wir Begriffe wie Besetzung, Rationierung und Ausgangssperre kennen. Und vorallem deren Bedeutung. Durch die vielen Monologe kann man die Gefühle der Menschen damals gut nachfühlen. Insgesamt kann man sagen, dass in diesem Roman nicht die Taten der Auslöser für Gefühle und Konsequenzen sind, sondern andersherum. Durch Gefühle und Gedanken wird eine Stimmung hervorgerufen, die wiederum in geplanten oder auch spontanen Handlungen enden. Auf demselben Weg wird auch die Grundspannung erzeugt. Nicht durch Action, sondern durch Gedanken.Der Schreibstil wird durch viele Monologe des Hauptprotagonisten bestimmt. Dadurch bekommt man ein Gefühl für die derzeitige Stimmung innerhalb von Paris und versteht die Situation vor und während des Krieges. Lt. Eigenrechnung müsste Eddie zwischen 40-45 Jahre alt sein und hat in seinem Leben schon sehr viel, meist negatives, erlebt. Dies prägt ihn und seine Handlungen sehr. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig. Aber man muss aufmerksam und zwischen den Zeilen lesen, um den Roman ganz und vorallem die Idee dahinter zu verstehen und damit schätzen zu lernen.Am Bespiel des Ermittlers Eddie erkennt man stellvertretend die Entwicklung einer ganzen Stadt. Irgendwann akzeptieren sie die Situation und passen sich an. Das kann allerdings auch in eine gefährliche Veränderung enden.Insgesamt finde ich persönlich den Ansatz und die Idee sehr interessant, einen Roman zu schreiben, dessen Spannung durch Gedanken erzeugt wird und die Grundstimmung durch reine Monologe und Beschreibungen zu vermitteln. Anfangs dauerte es etwas, bis ich in die Geschichte fand, aber dann hatte sie mich in ihren Bann gezogen. Ein besonderes Buch, bei dem es sich sehr lohnt, am Ball zu bleiben. Wenn man aufmerksam (zwischen) den Zeilen liest wird man mit einem tiefgründigen und so wichtigen Geschichte belohnt. Vom Autor ein mutiges, sehr gut recherchiertes Unterfangen, das er aber grandios umgesetzt hat.Werbung/Rezensionsexemplar