'komplexe Fachsprachverkettungen, hochmelodiös und mit präzisen Tempowechseln vorgetragen' Peer Trilcke, Frankfurter Rundschau'Dagmara Kraus dringt tief in die Sprache ein, rührt die Sprache um, brockt Silben zusammen, formt Glastlawinen . Was ist eine Glastlawine ? Glas , denke ich, Last , denke ich, Lawine , denke ich. Von dem Wort Glastlawine , das Dagmara Kraus so leise von der Bühne herab spricht, geht etwas Bedrohliches aus. Glast gebe ich bei Google ein und lese: Schein, Glanz, Schimmer . Eine Scheinlawine , eine Glanzlawine , eine Schimmerlawine . Nicht Glas , denke ich, nicht Last , denke ich, nichts das unter einer Last zerbricht, sondern ein freundlicher Glanz . Aber die Lawine bleibt ja. Die Bedrohung geht nicht weg. Ich glaube, Dagmara Kraus muss so leise sprechen, wie sie spricht, um neben dem ganzen Glanz die Lawinen aushalten zu können. Deshalb ist sie Dagmara Kraus und nicht Dagmar Krause. Sie schreit nichts heraus, sie spricht ganz leise, und trägt trotzdem alle Lawinen in sich. Die Lawinen sind nur einen Buchstaben weit entfernt.' Tobias Amslinger, karawa.net