Max Auerbach ist erster Geiger beim Lübecker Stadtorchester und ein großer Verehrer von dem Komponisten Gustav Mahler. Als er im Lübecker Anzeiger die Schlagzeile liest ¿Gustav Mahler ist tot.¿, bricht für ihn eine Welt zusammen und seine Verhaltensmuster ändern sich fortan drastisch. Auerbach sieht sich selbst als Komponist und möchte eine Gedichtsammlung vertonen. Doch die gibt es bereits. Von Gustav Mahler als ¿Lied der Erde¿. Er macht sich auf nach München, um diese Orchesterpartitur zu stehlen und als sein eigenes Werk auszugeben.Die Geschichte spielt kurz vor dem ersten Weltkrieg in Lübeck in der gehobenen intelligenten Gesellschaft, der High Society, mit einer Vielzahl an aparten Charakteren. Den interessantesten Charakter des Buches stellt Max Auerbach dar mit seiner bestürzenden Lebensgeschichte, die zu einer Persönlichkeitsstörung und zu Wahnvorstellungen führt. Es schwillt zu großem Leid an, und die Stimmung des Buches ist überwiegend bedrückend. Aber es ist auch durchgehend spannend und sorgt für beste Unterhaltung. Allein durch die Liebe des Autors zur Musik, die man in jedem Satz spürt und die den Mittelpunkt dieses Buches darstellt. Eine gute Idee ist der Aufbau des Buches, wie ein Musikstück, auch die kursiv hervorgehobenen Originalzitate aus den Musikstücken, und durch die erklingenden Töne entstehen umfassende Bilder vor Augen. Man erfährt auch einiges aus dem Leben und der Form des Komponierens von Gustav Mahler, was sehr interessant ist.