Ich habe dieses Buch zusammen mit einer Freundin gelesen, da wir uns alleine nicht dran gewagt haben. Zu groß war die Angst vor einem sperrigen, unverständlichen Klassiker - diese Angst war aber ganz unbegründet. Das Buch beginnt mit dem Besuch Jonathans auf Schloss Dracula in Transsilvanien. Dort soll er dem Grafen (genau, DER Vampir) dabei helfen, ein Grundstück in England zu erwerben. Mit der Zeit spürt er, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht und entdeckt schauriges auf der Burg. Nur mit Mühe und Not kann er sich retten. Derweilen ist Mina, Jonathans Verlobte, mit ihrer besten Freundin Lucy in einem Ort an der englischen Küste und erleben die Ankunft eines schaurigen Geisterschiffes. Danach scheint es Lucy jeden Tag schlechter zu gehen. Es wird sogar Van Helsing gerufen, um sie zu retten. Doch was er sieht, weckt seine tiefsten Ängste. Können Van Helsing, Jonathan, Mina und ihre Freunde den Grafen aufhalten? Und was über die Welt der Vampire ist Mythos und was grausige Wahrheit? Überrascht hat mich bei diesem gruselschönen Schauerroman, dass wirklich alle bekannten Vampirmythen zur Sprache kommen. Sei es die Fledermaus oder der Knoblauch. Auch die Freundschaft der Helden ist einzigartig und toll geschrieben. Ebenfalls finde ich, dass Bram Stocker sehr fortschrittlich gegenüber Frauen schreibt. Mina ist das Gehirn der Gruppe und kombiniert gekonnt alle Fakten. Gut, die Männer loben ihren Verstand daraufhin als Verstand eines Mannes in einem Frauenkörper. Der Autor hätte Mina aber genauso gut zu einem "Blôdchen" schreiben können. Das Buch besteht in weiten Teilen aus den verschiedenen Tagebucheinträgen der Protagonisten. Das war erst ungewohnt, die Geschichte war trotzdem bis zum Schluss spannend.