Mein Sechzehnjähriges ich hätte dieses Buch vermutlich gleichermaßen geliebt, wie gehasst. Einfach, weil es realistisch ist, weil es ein Liebesroman ohne das klassische Happy End ist, an das wir uns alle so gewöhnt haben. Ohne kitschigen Epilog, wo sie trotz toxischer Beziehung glücklich sind und drei Kinder haben.
Aber genau deswegen liebe ich dieses Buch heute so. Es ist nicht das erste Buch, welches ich von Gabriella lesen, und es ist auch nicht neu, dass ich mich schmerzhaft in den Charakteren wiederfinde, aber auch hier, obwohl ich nun doch schon deutlich älter bin, als es Leni ist, habe ich mich sehr gesehen gefühlt. Und ich wünschte wirklich, es würde mehr solcher Bücher für ein jüngeres Publikum geben, weil es so wichtig ist, weil man letztendlich ja doch nur hoffen kann, dass nicht alle blind in eine solche Beziehung rennen und nie den Mut finden wieder zu gehen.
Ich liebe auch das Cover und den Titel, weil es alles sagt, was man wissen muss. Und doch findet man noch so viel mehr auf den Seiten zwischen den Buchdeckeln.
Es ist gar nicht so lange her, dass ich eine Rezension gesehen habe, in der kritisiert wurde, dass es ja gerade dadurch völlig vorhersehbar ist, das Ende.
Aber wenn wir es schon so betrachten: Ist das Ende eines jeden Liebesromans nicht vorhersehbar? Sie enden alle gleich, alle mit einem Happy End, dass es vielleicht aufgrund der Beziehung nicht geben sollte. Dass es hier nicht der Fall ist, kann ich nur positiv anmerken, hier wird nichts beschönigt und ich habe es geliebt. Es ist so hässlich Real und dennoch so wunderschön. Die Balance, die Gabriella hier mit Worten aus Kunst und der Realität der Geschichte geschaffen hat, ist wirklich bemerkenswert.
Auch die Art und Weise, wie die Geschichte aufgebaut ist, mochte ich sehr, von dem Schreibstil ganz zu schweigen. Ich wiederhole mich hier, aber Gabrielle schreibt so schön, so poetisch, es ist wirklich einfach Kunst. Außerdem lässt es sich flüssig lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Ich habe Art vielleicht auch ein bisschen geliebt, obwohl in meinem Kopf rote Flaggen von Berq lief. Umso mehr habe ich aber geliebt, dass Leni sich für sich selbst entschieden hat, auch, wenn sie dafür auch ein bisschen durch die Herzschmerzhölle gehen musste.
Fazit:
Alles in allem lege ich dieses Buch wirklich jedem ans Herz. Der poetische Schreibstil, vereint mit einer realistischen Liebesgeschichte, die einen ins Herz trifft, ist etwas, was jeder zumindest einmal gelesen haben sollte. Ein bisschen wie That Girl der Autorin, nur jünger.