Bibliographische Angaben
Titel: Zum Limoncello eine Leiche
Autor: Heidi Troi
Erscheinungsdatum: Mai 2024
Taschenbuch, 372 Seiten
Zum Inhalt / Klappentext
Marescialla Bianca Rossi wird zu einem Fall am Gardasee abkommandiert. Giulia, die Millionenerbin der Familie Facchetti, ist verschwunden. Alles deutet auf Enführung hin, doch der Entführer lässt nichts von sich hören und die Zeit drängt. Die öffentliche Bekanntgabe der Verlobung zwischen Giulia Facchetti und Benedetto Paris steht nämlich kurz bevor.
Dann wird ein Boot ans Ufer des Gardasees gespült, in dem sich zwei Männerleichen befinden. Einer der Toten ist der Geschäftsführer der Facchetti-Group und Guilias Pate.
Bianca Rossi stürzt sich in die Ermittlungen. Doch der ihr zugeteilte Beamte Ugo Lorenzini stiftet mehr Verwirrung, als dass er ihr assistiert und dann sind da noch Biancas Dämonen, gegen die sie kämpfen muss.
Meine Meinung
Tja, irgendwie tue ich mir hier ein wenig schwer, dieses Buch zu bewerten. Denn: Der Klappentext suggeriert hier einen spannenden Krimi am Gardasee, bei dem es um die vermisste Giulia geht. Tut es auch. Aber eher so am Rande. Vielmehr geht es hier um das Privatleben der Ermittlerin Bianca Rossi, die weniger mit ihren Dämonen (so wie es im Klappentext steht) sondern vielmehr mit ihrem Ex-Ehemann und häuslicher Gewalt zu kämpfen hat. Dieser Teil nimmt weit mehr Platz ein, als der eigentliche Kriminalfall. Wobei ja häusliche Gewalt und Frauen krankenhausreif Prügel auch kriminell ist. Mir hat dieser Teil der Geschichte aber doch zu viel Raum eingenommen. Etwas mehr Krimi und etwas weniger Privatleben hätten mir deutlich besser gefallen. Aber ich verstehe auch den Sinn und das Anliegen der Autorin dahinter. Hier soll der Leser wachgerüttelt und sensibilisiert werden vielleicht das ein oder andere Mal zweimal hinzusehen. Und den betroffenen Frauen soll es Mut machen, sie zu offenbaren. Das alles mit einem Krimi zu verbinden ist sicher nicht die schlechteste Idee.
Ansonsten gab es wundervolle Beschreibungen vom Gardasee mit all seinen Facetten. Glitzerndes Wasser, überfüllte Strände und Restaurants, verstopfte Strandstraßen all das hat einen direkt mitten ins Land wo die Zitronen blühen katapultiert und man kam sich direkt wie im Urlaub vor. Alle Charaktere waren gut und eindrucksvoll beschrieben. Man hatte von allem und jedem sofort ein konkretes Bild vor Augen. Ja, man konnte sich direkt von der ersten Seite an ins sonnige Italien träumen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Alles lässt sich super angenehm lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Natürlich treffen wir an der ein oder anderen Stelle auf italienische Ausdrücke. Die werden am Ende des Buches kurz übersetzt, so dass es hier keinerlei Schwierigkeiten gibt, alles zu verstehen.
Aufgeteilt in viele kurze Kapitel kann man dieses Buch sehr gut in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.
Mein Fazit:
Ein Krimi zum Genießen, aber auch mit einem großen Denkanstoß. Für mich eine durchaus gelungene Kombi, bei der man gerne wissen will, wie es mit Bianca Rossi weitergeht. Ich vergebe hier 4 Sterne und würde es sicher weiterempfehlen.