Daisy Haites wäre eigentlich eine ganz normale Studentin, wäre da nicht ihre Familie. Nach dem Tod ihrer Eltern hat ihr Bruder Julian das "Unternehmen" übernommen und ist einer der gefährlichsten Gansterbosse Londons. Das macht Daisys Leben nicht gerade einfach. Als sie anfängt, sich mit Christian Hemmes zu treffen, ist ihr Bruder nicht gerade begeistert, denn für seine Schwester ist jeder Schritt außerhalb der sicheren Mauern ihres Zuhause potenziell gefährlich. Doch je öfter sie sich treffen, desto stärker werden ihre Gefühle. Nur die Vergangenheit der beiden könnte ihnen noch im Weg stehen...
Meine Meinung:
Daisy Haites war durch seinen außergewöhnlichen flüssigen Schreibstil und die Erzählweise mit Fußnoten (Daisys Perspektive) extrem unterhaltsam. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen und es hat die Geschichte extrem aufgelockert. Am Anfang musste ich mich noch daran gewöhnen, denn durch das ständige Hin und Her konnte man die Hauptgeschehnisse schnell aus den Augen verlieren. Die Fußnoten sind wie Daisys Gedanken, die viel erklären und einen die Geschichte noch näher erleben lassen. Das Lesen hat einfach Spaß gemacht. Schnell entstand ein mitreißender Sog, der einen so einfach nicht mehr losließ.
Zeitlich gesehen spielt Daisy Haites in etwa zur gleichen Zeit wie Magnolia Parks, weswegen einem vieles daraus schon bekannt vorkommt. Zu Beginn hat mich das noch verwirrt, weil ich dachte, die Erlebnisse aus Magnolia Parks wären dort schon Vergangenheit.
Allgemein passierte relativ wenig, was die Geschichte weitergebracht hat. Dabei gab es durchaus spannende Szenen und über manche Hintergrundgeschichten hätte ich gerne mehr erfahren, zum Beispiel über Julians Vergangenheit oder seine Arbeit. Dass die Geschichte neben Daisy und Christian ebenfalls aus Julians Perspektive erzählt wurde, fand ich super und hat die Story auch wesentlich interessanter gemacht, als wenn es nur zwei Perspektiven gegeben hätte. So hielt sich die Spannung etwa auf einem Level: gut für Zwischendurch, aber im allgemeinen eher schlecht, weil ich nicht das Gefühl hatte direkt weiterlesen zu müssen, um herauszufinden, was als nächstes geschieht.
In Magnolia Parks konnte ich sowohl Christian als auch Daisy nicht besonders gut leiden, aber hier konnte ich ihr Verhalten und ihre Gefühle wunderbar nachvollziehen und nachempfinden. Die Beziehungen sind zwar immer noch toxisch, doch im Vergleich zu Magnolia Parks waren die Charaktere greifbarer. Neben dem toxischen Verhalten gab es noch wenig andere Sachen, die mich etwas gestört haben, zum Beispiel die Misskommunikation zwischen Daisy und Christian, besitzergreifendes Handeln und ein langatmiges Hin und Her im Mittelteil.
Am Ende wurde es dann doch noch richtig spannend und es gab ein unvorhergesehenes Ende, das mich sehr überrascht hat.
Die Geschichte von Daisy Haites war auf jeden Fall unterhaltsam und die Charaktere haben mir im Vergleich zu Magnolia Parks auch etwas besser gefallen, da ich ihr Verhalten hier besser nachvollziehen konnte, was sie mir sympathischer gemacht hat. Das Ende ist nicht das typische Ende, das man sich für ein Romance-Buch vorstellt, ist für mich aber auf jeden Fall passend gewesen und macht neugierig auf weitere Werke von Jessa Hastings.