Am 15. Mai 2025 feierte das Aachener Theater seinen 200. Geburtstag. Auf dem Programm der Jubiläumsgala stand unter anderem die Ouvertüre zu "Aglaja", der ersten Oper von Leo Blech, mit deren Uraufführung er im Jahr 1893 als 22-Jähriger in seiner Geburtsstadt sein Debüt als Komponist und Kapellmeister gab. Bis noch vor zehn Jahren waren Name und Person Blechs sowohl in Aachen als auch in Berlin, wo er viele Jahre wirkte, in Vergessenheit geraten, sein Berliner Ehrengrab wurde 2013 aufgelassen. Der Karriereweg von Leo Blech (1871-1958) hatte ihn von Aachen über Prag 1906 an die Königliche Oper in Berlin geführt, wo er 1913 zum Generalmusikdirektor auf Lebenszeit ernannt wurde. Er prägte den Ruf der Königlichen Oper und ihrer Nachfolgerin, der Staatsoper, entscheidend und verhalf ihr zu internationalem Ruhm. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Blech 1937 zwangspensioniert und ging ins Exil, zunächst nach Riga, dann 1941, von der Deportation bedroht, nach Stockholm. Seine Dirigate sorgten stets für ausverkaufte Häuser. 1949 remigrierte Blech in seine Heimat und wirkte bis 1953 als Generalmusikdirektor an der Städtischen Oper. Als Pionier der Schallplatte spielte er zwischen 1916 und 1935 Hunderte von Aufnahmen ein. Erfahrung und ein ungeheurer Fleiß bildeten laut eigener Auskunft die Grundlagen für den Erfolg und die Karriere Leo Blechs, der sein Handwerk mit Ausnahme einiger Monate Privatunterricht bei Engelbert Humperdinck als Autodidakt durch 'learning by doing' erlernt hat. Die Reihe "SOLO - Porträts und Profile" lädt dazu ein, die Künstlerinnen und Künstler der "klassischen" Musik kennenzulernen. Erstmals auf dem deutschsprachigen Buchmarkt stehen hier internationale Interpretinnen und Interpreten des 20. und 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Jedes Buch porträtiert in gut zugänglicher und kompakter Form eine Musiker-Persönlichkeit: Dirigentinnen und Dirigenten, Solistinnen und Solisten, Sängerinnen und Sänger. Biografie und Karriere werden ebenso vorgestellt wie wesentliche Merkmale des individuellen Musizierens. Eine Einordnung des künstlerischen Profils rundet die fundierten Darstellungen ab. Die Autorinnen und Autoren der Reihe sind auf ihrem jeweiligen Gebiet ausgewiesene Fachleute und kommen aus Forschung und Praxis.