In Winterknistern auf Schottisch dem 7. Band von Karin Lindbergs Liebe am Loch Ness-Reihe begleitet man die Protagonistin Maggy eine junge Frau, die mitten in einem persönlichen und beruflichen Umbruch steckt auf eine Reise ins winterliche Schottland. Dort trifft sie auf einen Mann, der auf den ersten Blick so gar nicht in ihr Leben zu passen scheint: wortkarg, zurückhaltend und mit einer eigenen, nicht ganz unkomplizierten Vergangenheit. Zwischen rauer Landschaft, gemütlichen Kaminabenden und einigen Turbulenzen entwickelt sich eine Geschichte, in der beide lernen müssen, Nähe zuzulassen und alte Wunden zu überwinden.
Schon auf den ersten Seiten hat mich die winterliche Atmosphäre des Buches eingefangen. Karin Lindberg schreibt klar, warm und sehr bildhaft, sodass ich mich sofort in die schottische Landschaft hineinversetzt fühlte. Die schneebedeckten Hügel, die rauen Küstenwinde, der Duft nach Kaminholz all das schafft eine Stimmung, die perfekt zu einer gemütlichen Winterromanze passt. Ich liebe es, wenn ein Setting so viel Charakter bekommt, dass es den emotionalen Ton der Geschichte mitträgt, und genau das gelingt der Autorin ausgesprochen gut.
Die Handlung selbst verläuft in einem ruhigen, gut gesetzten Tempo. Sie bietet genügend kleine Konflikte, emotionale Momente und schöne Dialoge, ohne dabei jemals hektisch zu werden. Was ich allerdings sagen muss: Die Geschichte ist vorhersehbar und das von Anfang an. Ich hatte sofort ein Gefühl dafür, wohin alles führen wird, und im Grunde ist auch genau das eingetreten. Überraschungen und unerwartete Wendungen blieben daher für mich eher aus. Allerdings hat mich das hier nicht weiter gestört, denn ich bin ohne die Erwartung an spektakuläre Twists in das Buch gegangen. Für mich war klar, dass Winterknistern auf Schottisch eher ein wohlig-warmes Wohlfühlbuch sein würde und das hat es absolut erfüllt.
Lindbergs Schreibstil trägt dabei sehr zu diesem cozy Gefühl bei: flüssig, warm, leicht zu lesen. Besonders gefallen haben mir die ruhigen, nachdenklichen Passagen, in denen die Figuren einen Moment innehalten und ihren eigenen Verlauf hinterfragen. Genau diese Balance aus Emotion und Leichtigkeit zieht sich durch das ganze Buch.
Die Hauptcharaktere mochte ich jeden für sich sehr und auch ihre Dynamik ist stimmig: humorvolle Dialoge, vorsichtiges Annähern, ein paar Emotionen, die aufbrechen. Besonders schön finde ich zudem, dass auch die Protagonist*innen aus den anderen Bändern der Reihe wieder eine Rolle einnehmen. Sie geben der Geschichte zusätzlich Struktur, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Fazit
Am Ende bleibt für mich der Eindruck einer süßen, kuscheligen, aber insgesamt nicht aufregenden Winterromanze. Winterknistern auf Schottisch von Karin Lindberg ist ein Buch, das ich für ein paar entspannte Lesestunden gelesen habe und genau das hat es mir gegeben. Es ist gemütlich, herzerwärmend und ideal, wenn man eine kleine Auszeit braucht, ohne emotional durchgeschüttelt zu werden. Ein schönes, unaufgeregtes Buch für den Winter.