Inhaltsangabe:Das Internat von St. Stephens in der Grafschaft Norfolk hat nicht gerade den allerbesten Ruf. Altehrwürdig ist es und an vielen Stellen leider auch sanierungswürdig. Und so kommt der Tod eines Internatsschülers nicht gerade gut an. Der Rektor der Schule bekommt regelmäßig Schnappatmung und wirkt schnell überfordert.Jazz Hunter hat bei Scotland Yard den Dienst quittiert. Ihr Mann Patrick, ebenfalls bei Scotland Yard, hat sie mehrfach gedemütigt. Nach der Flucht nach Italien und der Scheidung hat sie sich ein kleines Cottage an der Ostküste Englands gekauft und plant eine Karriere als Malerin. Doch der Mord am Jungen im Internat ruft sie -wenn auch erst widerwillig- auf den Plan.Der Tod des Jungen scheint offenbar ein Unfall zu sein. Aber dann geschieht noch ein Selbstmord und ein unschöner Sorgerechts-Streit mischt ebenfalls die Szene auf. St. Stephens kommt nicht zur Ruhe, aber Jazz Hunter lässt nicht locker, auch wenn plötzlich ihr Ex-Mann auftaucht.Mein Fazit:Der Roman stammt bereits aus dem Jahr 2006. Lucinda Riley konnte ihn nicht mehr nachträglich bearbeiten, so wie sie es bei früheren Romanen gemacht hatte. Ihr Sohn Harry Whittaker nahm seinen Worten nach nur geringfügige Änderungen vor.Wenn ich ehrlich bin: Ich finde, man merkt es der Geschichte an. Der Roman wurde vor den Sieben Schwestern geschrieben und es wirkte an einigen Stellen "unrund". Ich kann es nicht genau erklären. Zweifellos, er ist aus ihrer Feder, aber anders, als ich es erwartet hätte.Dennoch wurde ich gut unterhalten. Ich bin eher nicht so die Krimi-Tante, aber bei diesem Fall habe ich mitgerätselt und hatte lange Zeit im Dunkeln getappt. Und es werden immer mehr Tote, immer mehr Rätsel - über Täter und über Motiv. Dabei ist es von Anfang an direkt vor der Nase gewesen. Schon großartig gemacht! Und nebenbei lernt man ein bisschen das Leben auf dem englischen Land kennen.Es gibt noch diverse Nebengeschichten, die durchaus unterhaltsam sind. Sie runden den Krimi ab und stellen Jazz als Mensch in den Vordergrund. Ihre Vergangenheit beim Scotland Yard, die Beziehung zu ihren Eltern und zum Ex-Mann werden genauer beleuchtet. Es wäre interessant gewesen zu erleben, ob sich daraus ebenfalls eine Serie ergeben hätte. Zumindest klingt das Ende ein wenig danach. Aber das gibt es nun leider nicht mehr.Ich wurde gut unterhalten und bewerte die Geschichte mit fünf Sternen. Außerdem gibt es eine klare Lese-Empfehlung von mir.