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Produktbild: Im Finsterwald | Marie Hermanson
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Im Finsterwald

Kriminalroman | Atmosphärische Spannung von der schwedischen Bestsellerautorin

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Buch (kartoniert)
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17,00 €inkl. Mwst.
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Göteborg 1926: Ein unbeschwerter Familienausflug ins Naturhistorische Museum wird zum Alptraum, als die neunjährige Alice spurlos verschwindet. Während die Familie verzweifelt nach Antworten sucht, übernimmt Hauptwachmeister Nils Gunnarsson den Fall. Doch die labyrinthartigen Gänge des Museums und seine uneimlichen Exponate bergen mehr als nur Rätsel - sie erzählen Geschichten, die besser verborgen bleiben sollten.

Unterstützt von der Journalistin Ellen, folgt Nils einer Spur aus Geheimnissen, die nicht nur das Schicksal von Alice betreffen, sondern tief mit dem Museum selbst verwoben sind.

Wird es ihnen gelingen, das Mädchen zu finden, bevor die dunklen Schatten der Vergangenheit erneut zuschlagen?

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. Juni 2025
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
445
Autor/Autorin
Marie Hermanson
Übersetzung
Regine Elsässer
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
schwedisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
424 g
Größe (L/B/H)
203/124/35 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783458644897

Portrait

Marie Hermanson

Marie Hermanson, 1956 geboren, lebt in Göteborg und hat etliche Jahre ihres Lebens als Journalistin gearbeitet. Sie debütierte mit einer Sammlung von Erzählungen, die, so ein schwedischer Kritiker, Zeichen sind »einer großen, sich entwickelnden Autorin, welche die altnordische Saga mit den besten Exempeln angloamerikanischer Fantasy und Science-Fiction zu vereinen versteht und deren Wurzeln bis hin zu Poe reichen«. Sie erhielt für ihren Roman Die Schmetterlingsfrau (1995) den renommierten schwedischen August-Preis. Mit ihrem Roman Muschelstrand (1998) gelang ihr der internationale Durchbruch.

Regine Elsässer, geboren 1946 in Erlangen, studierte in Köln, Hamburg und Turku (Finnland) Germanistik, Theaterwissenschaften und Skandinavistik. Seit 1983 ist sie als Übersetzerin tätig. Regine Elsässer lebt in Mannheim.


Pressestimmen

». . . ein atmosphärisch reizvoller Whodunit mit leicht schauerromantischer Anmutung. « Katharina Granzin, wochentaz

»Im Finsterwald will . . . in die Behaglichkeit eines herbstlichen Kaminfeuers entführen, an dem man sich vor der rauen Welt versteckt und das klappt auch. « Maria Wiesner, Frankfurter Allgemeine Zeitung

». . . nicht zu brutal, sondern klug konstruiert undzum Mitermitteln einladend. « Sabine Gartmann, Weser Kurier

»Toller Krimi mit historischem Hintergrund! « Susanne Folgner, Neue Rhein Zeitung

»[Ein] toller Krimi mit historischem Hintergrund! « Susanne Folgner, Westdeutsche Allgemeine Zeitung

»Düster und sehr gruselig. « MEINS

». . . faszinierend und aufregend erzählt. « Peter Henning, Luzerner Zeitung

»Diese Geschichte ist eine stimmungsvolle, verlockende Illusion. « Dagens Nyheter

»Unglaublich schaurig. « Westzeit

Besprechung vom 07.07.2025

Allein im Museum

Wie behaglich kann Nostalgie sein? Die schwedische Krimiautorin Marie Hermanson lässt anno 1926 ein Mädchen im Göteborger Naturkundemuseum verschwinden.

Die junge Frau vor den Schaukästen des Göteborger Naturkundemuseums hat eine lebhafte Phantasie. Schillernde Käfer in einer Schauvitrine verwandeln sich vor ihren Augen in Juwelen: "Es war, als würde sie in eine Schatzkiste schauen, voller bunter Edelsteine, Smaragde, Saphire und Rubine. Sie stellte sich vor, wie kühl die glänzenden Steine sich in der Hand anfühlten, wie sie klirrten, hart und gläsern, wenn man sie zwischen den Fingern hindurchfallen ließ."

Manchmal verläuft die junge Frau mit Namen Maj sich in ihrer Phantasie; die Gedankenwelt bietet ihr Schutz, denn ihr Leben hält wenig Schönes bereit. Als Kindermädchen einer ehemals reichen Unternehmerfamilie muss sie sich um fünf Jungen und Mädchen kümmern, die sich ungern an irgendwelche Regeln halten. Und so geschieht es, dass ihr an jenem Winternachmittag, als der Museumswärter bereits die Türen schließt, die blond gelockte Alice ausreißt und mit ihrem roten Mantel in den düsteren Gängen verschwindet.

Die Suche nach dem Kind beginnt schleppend. Die beiden Museumswärter laufen zwar die Säle ab, nachdem sie das Kindermädchen mit den anderen Kleinen nach Hause geschickt haben, aber Alice finden sie nicht. Als Wachtmeister Nils Gunnarsson den Fall auf den Tisch bekommt, muss er auf die Unterstützung seiner ehemaligen Geliebten Ellen zurückgreifen. Die hat zwar mittlerweile einen anderen geheiratet, findet am Leben als Hausfrau aber nicht so recht Gefallen - immerhin schreiben wir das Jahr 1926, und auch an Schwedens Westküste hat man schon einmal von der Idee der "Neuen Frau" gehört, die ausgeht, Alkohol trinkt und sogar raucht.

Ellen stürzt sich also nur zu gern in die Abwechslung vom Gattinnendasein und kümmert sich um die Kinder, damit Maj in Ruhe ihre Aussage vor der Polizei machen kann. Während Ellen die aufmüpfigen Kleinen durch Schneematsch in einen nahen Park schiebt, erzählt ihr der älteste Bruder von Alice, er wisse, wo die verschwundene Schwester stecke: "Ganz tief im Wald. Im Laub. Bei den Elchen."

Die schwedische Krimiautorin Marie Hermanson erzählt die Suche nach der kleinen Alice ganz klassisch: Wir folgen dem Ermittler Gunnarsson durch das verschneite Göteborg zur Befragung der Familie, bei der natürlich so einiges im Argen liegt. Der Vater ertränkt die Scham über den sozialen Abstieg nach dem Konkurs des Unternehmens im Alkohol, die Mutter entflieht der Realität mit Opiaten. Beim Gespräch mit den Museumswärtern fällt dem Ermittler ein Zeitungsausriss in die Hände, der auf eine mysteriöse Geheimorganisation hinweist. Und im Forschungstrakt des großen alten Baus treibt ein riesiger Affe sein Unwesen, der einem der Wissenschaftler gehört, die hier an seltenen Tierpräparaten arbeiten.

Hermanson verteilt genüsslich falsche Spuren, an denen Gunnarsson und die Leser entlangtappen dürfen. Bevor die Schwedin vor dreißig Jahren das erfolgreiche Debüt "Die Schmetterlingsfrau" herausbrachte, arbeitete sie als Journalistin. Manchmal meint man, den Zeitungsstil noch in ihren Formulierungen durchscheinen zu spüren. Etwa wenn es über die Atmosphäre während einer Gerichtsverhandlung heißt: "Die Luft im Saal wurde stickig. Es roch nach nasser Wolle und Sensationsgier."

Besonderes Einfühlungsvermögen aber zeigt die Autorin, wenn es um die Figur des Kindermädchens geht. Majs Fähigkeit, ihre Schützlinge mit ihrer Phantasie in andere Welten zu versetzen, malt Hermanson gleich an mehreren Stellen in schillerndsten Farben aus. Die Illusionen platzen in den grauen Alltag der jungen Frau wie Wasserbomben auf einem Sandweg: Aus ein paar Decken und Stühlen zaubert Maj eine Dschungelhöhle für die Kinder, ein Vollbad wird unter ihrer Märchenerzählerstimme zu einer Exkursion an einen Urwaldsee, aus dem Wannenhahn schäumt dann ein Wasserfall. "Maj schaute zu und lachte. Spielen zu dürfen! Das war wie Magie. Ein Wunder, das jeden Tag geschah, in jedem Kinderzimmer, auf jedem Hinterhof, in jeder Waldlichtung."

Der Grund für diese ausgeprägte Realitätsflucht liegt in Majs Vergangenheit, einem langen, einsamen Sanatoriumsaufenthalt und in der Tatsache, dass sie bereits mit vierzehn Jahren ihr eigenes Geld verdienen musste, sich um die Kinder fremder Leute kümmerte, als sie selbst noch ein Kind war. Mit solchen Seitenblicken auf soziale Missstände wandelt Hermanson auf einem Weg, den ihre Landsleute Maj Sjöwall und Per Wahlöö Mitte der Sechzigerjahre bereitet haben. Im Gegensatz zu dem linken schwedischen Schriftstellerpaar, dessen gesellschaftskritische Haltung die Grundlage für jeden Kriminalroman um den von ihnen erdachten Polizisten Martin Beck darstellte, streift Hermanson derlei harsche Realitäten aber nur zart, Kritik überlässt sie ihren Randfiguren. Da darf dann der Hausmeister des Museums, der sich die Betreuung seines kranken Sohns kaum leisten kann, wettern: "Tote Tiere und Vogeleier sind wertvoll, meine Güte. Aber mein Sohn hat offenbar überhaupt keinen Wert."

Statt des kühlen Tons von Sjöwall und Wahlöös nordischer Noir-Krimi-Reihe findet man bei Hermanson vielmehr die Wärme der Nostalgie. "Im Finsterwald" will nicht mahnen oder aufrütteln, es will in die Behaglichkeit eines herbstlichen Kaminfeuers entführen, an dem man sich vor der rauen Welt versteckt - und das klappt auch. MARIA WIESNER

Marie Hermanson: "Im Finsterwald". Kriminalroman.

Aus dem Schwedischen von Regine Elsässer.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2025.

446 S., br.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Marie aus E. am 13.09.2025

Langsamer und trotzdem spannender Krimi

Das Cover gefällt mir sehr gut, der Retro-Look passt perfekt zum Buch! Es ist Bestandteil einer Reihe, ich kenne die Vorgängerbände nicht, das war aber überhaupt kein Problem. Man braucht keine Vorkenntnisse. Das Buch spielt 1926 in Göteborg, Schweden. Während eines Ausflugs in das Naturhistorische Museum verschwindet ein kleines Mädchen spurlos. Nach und nach taucht man mit Hauptwachmeister Nils Gunnarsson tiefer ein, sowohl in die problematische Familienkonstellation rund um das verschwundene Mädchen als auch in das Naturhistorische Museum. Das fand ich auch interessant, die Museumswelt, die Ausstellungsinhalte und der Erwerb der Exponate waren damals - wie soll ich es vorsichtig ausdrücken- anders. Aber auch Krankenhäuser, Medizin generell in der damaligen Zeit, da ist man sehr froh, 100 Jahre später leben zu dürfen. Hilfe bekommt der Hauptwachtmeister übrigens von seiner Ex-Freundin, da gibt es noch ein wenig privates Drumherum, was mir auch gefallen hat. Insgesamt ist das ein eher ruhiger Krimi, den ich nichtsdestotrotz spannend fand und mit dem Zeitgeist der 20er Jahre auch noch interessant und vergnüglich.
Von Salmar am 03.09.2025

Atmosphärisches Puzzle

Im Göteborg der 20er Jahre verschwindet bei einem Museumsausflug ein neunjähriges Mädchen spurlos. Der zuständige Kommissar stößt bei seinen Ermittlungen bald auf diverse Ungereimtheiten - im Museum, aber auch in der Familie des Mädchens. Das Buch gehört zu einer Reihe der Autorin, die sich um den Polizisten Nils Gunnarsson dreht, von der mich bereits der erste Teil - Der Sommer, in dem Einstein verschwand - begeistern konnte. Tatsächlich stehen aber die einzelnen Geschichten bzw. Fälle stark im Vordergrund, so dass sie, meiner Meinung nach, problemlos einzeln gelesen werden können. Die Geschichte in diesem Buch ist geprägt von einer recht düsteren Atmosphäre, und ich konnte mir insbesondere die Szenen im Naturhistorischen Museum, die geradezu gruselig waren, unheimlich gut vorstellen. Aber auch außerhalb dessen gibt es immer wieder beklemmende Momente, die doch des Öfteren Gänsehaut bei mir verursachten. Neben der besonderen Atmosphäre ist aber in jedem Fall auch die Art und Weise, wie die Autorin nach und nach die Figuren und deren Beziehungen zueinander skizziert, hervorzuheben. Als Leser erhält man so ein Puzzlestück nach dem anderen, bis man erst ganz am Ende das ganze Bild vor sich hat. Ich fand es unheimlich spannend und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Wie bereits beim ersten Buch von ihr konnte mich die Autorin auch mit diesem Werk vollauf begeistern. Im Gegensatz zum ersten wird dieses hier auf dem Cover als "Kriminalroman" deklariert - aber ich finde, es ist viel mehr als nur das. Es ist alles andere als ein 08/15-Krimi, allein schon aufgrund des Schauplatzes im Göteborg der 20er Jahre, der außerordentlich gut recherchiert zu sein scheint. Absolute Leseempfehlung!
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