Henrich Steffens (1773-1845) war einer der frühen politischen Professoren Deutschlands. Er war Verfechter der souveränen Wissenschaft, Fürsprecher der individuellen Pädagogik, Gegner des ideologischen Turnens Friedrich Ludwig Jahns und Verteidiger einer natürlichen Nationsbildung.
Diese mentalitätsgeschichtlich angelegte Studie untersucht den norwegischen Naturphilosophen Henrich Steffens (1773-1845), Gelehrter an den preußischen Universitäten Halle, Breslau und Berlin. Erstmals fasst sie ihn als politischen Professor, öffentlichen Kommentator der preußischen Politik und (Mit-)Initiator politischer Ereignisse im Kontext der nationsbildenden Jahre in Preußen. Henrich Steffens war Fürsprecher der autonomen und souveränen Wissenschaft, Leutnant im Krieg gegen Napoleon und wurde 1818 in der Breslauer Turnfehde durch die Ablehnung einer erzwungenen Nationsbildung zum Gegner der deutschen Nationalbewegung. Neben seinen in den Jahren 1806 bis 1819 publizierten politischen Schriften bilden auch private und behördliche Briefwechsel sowie seine Autobiographie den Quellenschwerpunkt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Henrich Steffens - Politisches Professorentum - Universitätsideen - Nationalbewegung - Antinapoleonische Kriege - Patriotismus - Breslauer Aufruf 1813 - Turnbewegung - Friedrich Ludwig Jahn - Breslauer Turnfehde - Pädagogik- und Staatsbürgerdebatte - Kotzebues Ermordung - Karlsbader Beschlüsse.