Raffinierte Geschichte um politische Intrigen mit stark abfallendem Ende
Der siebte Teil der Reihe um die ausgemusterten Agenten des britischen Geheimdienstes erschien 2021. Die Slow Horses sind aus den offiziellen digitalen Akten des MI5 gelöscht worden, als hätten sie niemals existiert und ehemalige Mitglieder sterben unter dubiosen Umständen.Seinem Stil bleibt Herron auch in diesem Band treu, so dass Freunde des Sarkasmus und des schwarzen Humors voll auf ihre Kosten kommen. Ein Beispiel: "Sie hatten den schlimmsten abendlichen Andrang in einer nahe gelegenen Kneipe abgewartet, die aufgrund ihrer guten Lage keinen guten Service bieten musste." (Diogenes Tb, 2024, S. 213)Im Endeffekt handelt es sich um eine Geschichte um politische Intrigen von verschiedenen Seiten, die letztendlich auf dem Rücken der Slow Horses ausgetragen werden, bis Jackson Lamb eingreift und sie abzustellen versucht. Leider bleiben am Ende zu viel Enden (sic!) offen. Man ist es zwar von Herron gewohnt, dass er keine rein in sich abgeschlossenen Geschichten erzählt, was auch kein Problem darstellt, aber in diesem Fall ist das Ende quasi eine Ansammlung von Cliffhangern und daher gründlich misslungen, zumal das Ende ziemlich plötzlich kommt. Die Geschichte wirkt einfach wie nicht zu Ende erzählt. Zwei Sterne.