Sarah Braun erhält im Alter von 24 Jahren die Diagnose ALS, amyotrophe Lateralsklerose. Es ist ein Todesurteil, denn ihre Lebenserwartung beträgt noch drei bis fünf Jahre. Früher zu sterben als die meisten anderen im eigenen Umfeld ist herausfordernd, weil eine andere Lebenswelt betreten wird. Dabei zuzusehen, wie ein nahestehender Mensch stirbt, ist eine Grenzerfahrung. Dieses Buch liefert Einblicke in den Sterbeprozess aus Sicht einer Betroffenen sowie ihrer engsten Wegbegleiter*innen. Es will Hoffnung darauf machen, dass es sich lohnt, dieses Leben zu leben.
"Ich für meinen Teil möchte nach meinem Tod eine Hummel werden. Hummeln sehen lustig aus, sind flauschig, tun Gutes aus purem Egoismus und weil ihnen niemand gesagt hat, dass sie eigentlich nicht fliegen können, tun sie es trotzdem. Und vom Baum aus zusehen kann ich dann auch." Sarah Braun
Dieses Buch sollte in jedem Bücherschrank vorzufinden sein, in alle Sprachen dieser Welt übersetzt werden, gelesen, weitergebenen und darüber gesprochen werden. Es ist in einem Satz auszüdrücken: eine Liebeserklärung an das Leben. Geschrieben von einer Frau, die viel zu jung im Sterben liegt und trotz all dem Schmerz und manchmal auch der erdrückenden Stille die Schönheit des Lebens sieht.
Es mag vielleicht einfacher sein, ein Buch von einer Person zu lesen, die man auch privat kennt - ich kann nur kundtun, dass wir bereits viel gesprochen, erzählt, diskutiert, gelacht und geweint haben. Aber diese Sicht auf das Leben hat selbst mir die Augen ein großes Stück weiter geöffnet.
Es hat keinen großen Einfluss, ob man derzeit mti der Thematik ALS im eigenen Umkreis konfrontiert wurde. Dieses Buch sehe ich als Ratgeber - und ich lege es wirklich jedem ans Herzen - für Momente, die vielleicht gerade aussichtslos erscheinen, voller Traurigkeit gefüllt sind und so steinig der Weg auch scheinen mag. Hier wird jedem gezeigt, welche Kleinigkeiten das Leben wirklich lebenswert machen. Jeden Tag und jede Sekunde, vom Kaffeeduft am frühen Morgen oder dem Regenprasseln im Herbst.
Hier geht es um Nächstenliebe, um Freundschaft, Zusammenhalt und auch ein wenig um Verabschiedung. Aber auch ein Abschied, auch wenn es nur getrennte Wege sind, kann durchwegs positiv sein und Neues mit sich bringen. Neue Perspektiven zu sehen und auch mal innezuhalten und stehen zu bleiben; durchatmen ist auch okay.
Ich kann noch ewig schreiben, aber meine Zeilen werden nie das verdeutlichen, was das Buch für jeden selbst bereithält... nämlich wundervolle Seiten mit Texten, die die Berge versetzen.
[*]hummelcrew