Simon Wizemann untersucht das Zusammenspiel von Kartell- und Regulierungsrecht auf den Finanzmärkten. Er ermittelt Überschneidungen der beiden Rechtsgebiete und zeigt Ansätze, wie beide Materien zusammenwirken können, um einen optimalen Regulierungsrahmen zu bilden.
Die Erbringung von Finanzdienstleistungen unterliegt sowohl finanzmarktspezifischem Regulierungsrecht als auch der Anwendung des Kartellrechts. Nach der herkömmlichen Konzeption der beiden Rechtsgebiete soll das Regulierungsrecht den Rahmen zur Verhinderung oder Beseitigung von strukturellem Marktversagen setzen, während das Kartellrecht als Antwort auf das Fehlverhalten individueller Marktteilnehmer dient. Dennoch beeinflussen die beiden Materien sich gegenseitig. Aus Überschneidungen im Anwendungsbereich im Einzelfall können Zielkonflikte resultieren. Gegenstand der Arbeit ist daher die Ermittlung und Bewertung dieser Interdependenzen zwischen Finanzmarktregulierung und Kartellrecht. Daran anschließend werden Vorschläge für eine klarere Aufgaben- und Kompetenzverteilung sowie verbesserte Kooperationsmechanismen zwischen Kartellbehörden und Gesetzgeber ermittelt und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Teil: Kartell- und Regulierungsrecht - zwei Seiten derselben Medaille?
§ 1 Kartellrecht
§ 2 Regulierungsrecht
§ 3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede
2. Teil: Finanzmärkte und ihre Regulierung
§ 4 Begriff und Funktionen der Finanzmärkte
§ 5 Finanzmarktregulierung
§ 6 Wettbewerb als Ziel von Finanzmarktregulierung?
3. Teil: Finanzmärkte zwischen Kartellrecht und Regulierung
§ 7 Zugangsansprüche zu Infrastruktureinrichtungen
§ 8 Standardisierung von Finanzmarktprodukten
§ 9 Kooperationen als Wettbewerbsproblem
4. Teil: Aufgaben- und Kompetenzverteilung
§ 10 Materielle Kompetenzabgrenzung
§ 11 Institutionelle Ansätze
Zusammenfassung der Ergebnisse