Nora Imlau



Nora Imlau, geboren 1983, ist Journalistin und Fachautorin für Familienthemen. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt sie in Süddeutschland. Sie schreibt u. a. für die Zeitschrift ELTERN und hat viele Sachbücher, wie mehrere SPIEGEL-Bestseller veröffentlicht. Auf Social Media folgen ihr über 80.000 Menschen.
Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?
(77Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
12,00 €
Wunderbar stärkende Reimgeschichte mit einem wertschätzenden und liebevollen Blick auf die sensiblen Seiten aller Kinder



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Mit Tränen bin ich übervoll,
es stoppt nicht, wenn es aufhör'n soll.

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So fühlt sich Juli, das kleine Krokodil. Trotz der dicken Krokodilshaut wirkt Juli etwas dünnhäutig, nah am Wasser gebaut.
Ein großer Hund bellt Juli böse an. So ein Schreck! Und Juli weint.
Beim Einkaufen möchte Juli alleine bezahlen ... Plötzlich fehlt der Mut! Und Juli weint.
Auf dem Spielplatz nimmt Tilly Julis Schaufel weg. Wie ungerecht! Und Juli weint.
Ob bei Missgeschicken oder Übergängen, bei Angst und Wut, ja sogar bei Mitleid und purer Freude muss das kleine Krokodilkind oftmals weinen. Zum Glück ist Papa da und gibt Juli Zeit, Raum und Halt. Denn er weiß ganz genau, dass Tränen rollen, wie sie wollen und das kleine Krokodil ein Kuschelnest braucht, damit die Tränen mit der Zeit weniger werden können. Das Weinen ist für ein so wunderbar empfindsames Kind wie Juli ein wichtiges Ventil, um sein Erlebtes und Gefühltes zu verarbeiten.



Mit dieser hilfreichen Geschichte in Reimen und liebevollen Bildern können Sie Ihrem Kind Mut machen und es mit all seinen empfindsamen Seiten ernstnehmen.




Nach dem Bestseller-Erfolg von »Und was fühlst du, Känguru?« ein neues Pappbilderbuch von Familienexpertin Nora Imlau über die Gefühle und Bedürfnisse unserer Kinder und ihrer Begleitung durch uns Erwachsene.









  • Wichtiges Familienthema: Emotionale Entwicklung der Kinder begleiten


  • Erleichtert die Eltern-Kind-Kommunikation für alle


  • Stärkt die Bindung, das Vertrauen und Selbstbewusstsein


  • Liebenswerte Identifikationsfigur ohne Geschlechtszuschreibung


  • Authentische Vaterfigur für mehr Sichtbarkeit care-arbeitender Männer und Offenheit verschiedener Familienmodelle

  • Dynamisch erzählt in Reimen, die leicht ins Ohr gehen


  • Ausdrucksstark, einfühlsam und mit viel Sinn für Fokus und Details illustriert

  • Für alle Fans von Quirin, Nora Imlau und Lisa Rammensee




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Exklusiv-Interview mit Nora Imlau

„Auch wenn Tränen traurig scheinen: Sie machen stark, wenn wir sie weinen“


Die Autorin Nora Imlau führte den Begriff der gefühlsstarken Kinder ein und macht sich in Vorträgen und Workshops für ein bindungs- und beziehungsreiches Familienleben mit Kindern aller Temperamente stark.

Ihr erstes Kinderbuch „Und was fühlst du, Känguru?“ ist ein wunderbares Mutmachbuch. Was hat Sie dazu inspiriert, sich mit dem Thema „gefühlsstarke Kinder“ auseinanderzusetzen?
Ich bin ja selbst Mutter eines gefühlsstarken Kindes und habe mich deshalb seit Jahren intensiv damit auseinandergesetzt, wie diese Kinder ticken und was sie von uns brauchen. Die Ergebnisse dieser Recherchen habe ich in meinem Buch „So viel Freude, so viel Wut. Gefühlsstarke Kinder verstehen und begleiten“ sowie dem Folgeband „Du bist anders, du bist gut. Gefühlsstarke Kinder beim Großwerden begleiten“ veröffentlicht. Beide Bücher wurden zu Bestsellern, das Interesse an diesem Thema ist riesig, und ich bekomme jede Woche viele Briefe von Familien, die sich bei mir bedanken. In diesen Nachrichten an mich kam auch ganz oft der Wunsch zur Sprache, auch mal ein Kinderbuch direkt für gefühlsstarke Kinder zu schreiben - das habe ich mit „Und was fühlst du, Känguru?“ getan und bin sehr glücklich darüber, dass auch dieses Buch so viele Familien erreicht und auf ihrem Weg bestärkt.

Woran erkennen Eltern, ob ihr Kind ein „gefühlsstarkes Kind“ ist?
Gefühlsstarke Kinder fallen dadurch auf, dass sie von jedem Gefühl und von jedem Bedürfnis nur die Extremvariante zu kennen scheinen. Wie kleine Flummibälle springen sie von größter Freude in tiefste Trauer in wildeste Wut und werden dabei von ihren eigenen großen Emotionen oft völlig überwältigt. Gefühlsstarke Kinder sind oft sehr neugierig und bewegungsfreudig, haben einen starken Gerechtigkeitssinn, einen verhältnismäßig geringen Schlafbedarf und sind unglaublich hartnäckig, ungeduldig und fordernd. Sie sind extrem empfindsam, extrem wild und extrem empfindlich gegenüber jeder Form von Kritik - eine explosive Kombination, die Eltern ganz schön herausfordern kann. Doch vor allem sind gefühlsstarke Kinder ganz normale Kinder, die gern spielen, lachen und eine gute Zeit mit uns haben wollen. Sie brauchen dabei nur emotionale Unterstützung und CoRegulation von uns Großen, und das über viele Jahre.

In Ihrem zweiten Buch „Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?“ schreiben Sie: „Auch wenn Tränen traurig scheinen: Sie machen stark, wenn wir sie weinen.“ Können Sie uns erklären, wie und warum gerade Bücher die emotionale Entwicklung von Kindern begleiten und unterstützen können?
Gemeinsam Bücher anzuschauen und zu lesen schafft wertvolle Bindungsmomente, in denen Eltern und Kinder in Austausch kommen: Fühlst du dich auch manchmal so unverstanden wie das kleine Känguru, so traurig wie Juli Krokodil? Was brauchst du dann? Die Emotionen in den Gesichtern von Bilderbuchfiguren zu lesen und gemeinsam zu entschlüsseln, stärkt die Feinfühligkeit und Empathiefähigkeit von Kindern und hilft ihnen, die so genannte „theory of mind“ zu entwickeln – also die Fähigkeit, einen Perspektivwechsel zu vollziehen und sich in eine andere Person hineinzuversetzen. Diese Fähigkeit ist die Basis dafür, dass wir mitfühlen, Rücksicht nehmen und uns auch aufrichtig entschuldigen können, wenn wir etwas falsch gemacht haben. Sie zum Beispiel beim gemeinsamen Eintauchen in Geschichten zu schulen, ist deshalb ein ganz wertvoller Entwicklungsimpuls.

Welche Erkenntnisse möchten Sie in Ihren Mutmachbüchern Eltern mitgeben?
Ich schreibe meine Mutmachbücher für die Kinder, aber natürlich nehmen auch die Erwachsenen daraus etwas mit. Ich hoffe, sie finden positive Rollenvorbilder in den Tier-Eltern, die sich verständnisvoll und zugewandt um ihre Kinder kümmern und sich im Zweifelsfall auch mal schützend vor sie stellen. Manche Eltern schreiben mir, dass sie in schwierigen Momenten mit ihren Kindern ganz bewusst versuchen, wie Mama Känguru oder Papa Krokodil zu agieren: ehrlich interessiert, liebevoll und lösungsstatt schuldorientiert. Das berührt mich sehr. Meine Mutmachbücher enthalten auch alle ein Nachwort, in dem ich mich direkt an die Eltern richte und ihnen Mut mache, sich auf die komplexe Gefühlswelt ihrer Kinder einzulassen, dabei aber auch gut auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu achten. Denn nur, wenn wir selbst sicher stehen, können wir unseren Kindern den Halt geben, den sie brauchen.

Wie sind Sie zum Schreiben von Kinderbüchern gekommen und wie wählen Sie Ihre Themen für Ihre Geschichten aus?
Tatsächlich war Kinderbuchautorin mein allererster Berufswunsch, ich habe nämlich als Kind selbst unglaublich gerne gelesen und bewunderte all die Menschen sehr, die mir die wunderbaren Geschichten in meinem Bücherregal bescherten. Später bin ich dann Fachjournalistin und Autorin für Familienthemen geworden. Nach vielen Jahren des Schreibens für Erwachsene reifte in mir der Wunsch, auch direkt für Kinder zu schreiben – auch weil ich meinen eigenen vier Kindern zu gerne vorlese und ich moderne Kinderliteratur einfach ein wunderbares Schaffensfeld finde. Mit dem Carlsen Verlag habe ich dann den perfekten Partner gefunden. Die Themen für meine Geschichten entstehen im Austausch mit anderen Eltern, aber auch im Alltag mit meinen eigenen Kindern - und in meinem Verlag habe ich ganz wunderbare Ansprechpartnerinnen, die mich dabei unterstützen, dass aus vielversprechenden Ideen dann auch wirklich Bücher werden. Dafür bin ich sehr dankbar.

Viele Eltern möchten ihren Kindern helfen, mutiger und selbstbewusster zu werden. Welchen Rat würden Sie geben, um sie bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen?
Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir Eltern lernen, unsere Kinder so anzunehmen, wie sie sind. Jedes bringt seine ganz eigene Persönlichkeit mit, und nicht alle sind mutig, stark und selbstbewusst. Das müssen sie auch nicht sein – wir brauchen auch die zarten, schüchternen, zurückhaltenden Kinder. Und sie danken es uns sehr, wenn wir sie nicht zurechtzubiegen versuchen, sondern in ihrer Individualität schätzen. Gleichzeitig tut es natürlich allen Kindern gut, dahingehend in ihrem Selbstwert gestärkt zu werden, dass sie merken: Meine Eltern sind meine allergrößten Fans. Die finden mich einfach richtig toll, und zwar nicht nur, wenn ich irgendwas besonders gut mache, sondern einfach, weil ich ich bin! Bedingungslose Elternliebe: Das ist der stärkste Selbstbewusstseins-Booster, den es gibt.

Können Sie weitere Mutmachbücher empfehlen, die Ihrer Meinung nach besonders wertvoll sind?
Ich mag sehr gerne das Buch „Wilma Wolkenkopf“ von Saskia Niechzial, das als Mutmachbuch für Kinder mit ADHS geschrieben ist - ein ganz zauberhaftes, sehr liebevoll gemachtes Buch. Auch „Mein Bauch ist ein Vulkan“ von Mildi Karin Sand mag ich sehr. Dieses Buch richtet sich speziell an gefühlsstarke Kinder ab etwa fünf Jahren und zeigt ihnen ganz konkret, wie sie mit ihren großen Gefühlen umgehen können. Ein echtes Lieblings-Mutmachbuch ist hier bei uns zuhause auch „Oje, mein Eis“ von Jana Heinicke, weil es so schön aufzeigt, dass auch Erwachsene manchmal richtige Gefühlsausbrüche haben, und nicht nur Kinder. Dieser Rollenwechsel bringt meine Kinder jedes Mal total zum Lachen - und ich glaube, genau diese humorvolle Auseinandersetzung mit dem Thema Emotionsregulation kann unglaublich stärkend sein.

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