Wohl jeder von uns hat sich schon einmal die Frage gestellt, wie es wäre, für einen Tag in der Vergangenheit zu leben. Egal ob im Mittelalter, der Renaissance oder im Römischen Reich: verschiedene Epochen faszinieren uns und lassen uns davon träumen, auf einem Drachenboot den Atlantik zu überqueren oder bei einem rauschenden Fest am Hof von Versailles teilzunehmen. Leider sind solche Zeitreisen unmöglich, doch historische Romane können uns in vergangene Zeiten transportieren. Sie lassen uns Ereignisse der Weltgeschichte aus der Sicherheit unseres Lesesessels miterleben, sie unterhalten uns und bringen uns oft noch viel über historische Begebenheiten bei. Um Sie für Ihre Reise in die Vergangenheit zu inspirieren, haben unsere Buchhändler:innen hier ihre persönlichen Top 10 der besten historischen Romane zusammengestellt.
1. Robert Harris: Königsmörder
(27Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: England, 1660. König Karl II. erlässt mit einer Akte der Verzeihung ein Generalpardon. Ausgenommen sind die Königsmörder, jene Hochverräter, die das Urteil zur Enthauptung seines Vaters Karl I. unterzeichnet haben. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die im Bürgerkrieg auf der Seite Oliver Cromwells kämpften. Sie können rechtzeitig in die neuen Kolonien in Amerika fliehen. Die Flüchtlinge treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen puritanischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten in Sicherheit wiegen, wären ihnen nicht ebenso fanatische Häscher auf den Fersen.

Darum lieben wir dieses Buch: Kaum ein Autor lässt intensive Recherche so gut in einen mitreißenden und spannenden historischen Roman einfließen wie Robert Harris. Bekannt wurde er vor allem mit seinen Bestsellern über das Römische Reich, doch in "Königsmörder" widmet er sich einer faszinierenden Zeit, die eher selten in Historienromanen aufgegriffen wird, nämlich der Kolonialisierung der USA. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und ein Buch, das uns ganz nebenbei noch eine ordentliche Portion Wissen vermittelt hat.
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2. Eugen Ruge: Pompeji
(289Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt. Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger.

Darum lieben wir dieses Buch: Aktuell bebt immer wieder die Erde unter den Phlegräischen Feldern bei Neapel und lässt Wissenschaftler:innen spekulieren, ob eine Katastrophe bevorsteht. Da lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit, denn so unerwartet, wie man denkt, war der Ausbruch des Vesuvs seinerzeit nicht. "Pompeji" beschreibt auf fast schon humorvolle Art, wie die Bewohner:innen versuchen, ihre Vorteile aus einem möglichen Ausbruch zu ziehen und dabei auf die Katastrophe zusteuern. Ein wunderbarer literarischer und anspruchsvoller historischer Romane, der uns ein bisschen an Daniel Kehlmanns Schelmenroman "Tyll" erinnert hat.
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3.  Umberto Eco: Der Name der Rose
(1623Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Als der Franziskanermönch William von Baskerville und sein Schüler, der junge Adson von Melk, in einer prächtigen Benediktinerabtei an den Hängen des Apennins eintreffen, ahnen die beiden noch nicht, dass sie schon bald in einem Mordfall ermitteln müssen. Ein Mönch ist aus dem Fenster gesprungen, ein anderer im Schweineblutbottich ertrunken, ein dritter wird tot im Badehaus gefunden. William und Adson wird klar, dass der Schlüssel zum Rätsel dieser Todesfälle in der geheimnisvollen Bibliothek des Klosters verborgen sein muss, die jedoch niemand betreten darf.

Darum lieben wir dieses Buch: "Der Name der Rose" ist ein literarisches Meisterwerk, ein historischer Roman über das Mittelalter und ein spannender Krimi zugleich. Dies ist zwar keine leichte Unterhaltung für zwischendurch, doch beim Lesen lernt man so viel und fühlt sich trotz Ecos Exkursionen in die Geschichte stets unterhalten. Beim Lesen dieses Buches möchte man am liebsten selbst ins mittelalterliche Italien reisen, um die sagenumwobene Bibliothek und ihre Bücher zu erkunden.
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4. Tonny Gulløv: Millennium Kingdom - Der Wikinger
(5Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Wir schreiben das Jahr 937. Erneut wird Britannien von plündernden Dänen heimgesucht. Der hitzköpfige Ulv wird aus Kumraland verschleppt und auf dem Wikingerschiff Havormen an die Ruderbank gekettet. Doch er weigert sich, das Sklavendasein zu akzeptieren. Nicht einmal der große und starke Ymer, der ihn beschützen will, kann ihn davon abbringen. Wer ist Ulv wirklich? Als die Havormen das Land der Dänen erreicht, soll Ulv auf dem Sklavenmarkt von Haithabu verkauft werden. Eine vornehme Herrin scheint etwas in dem Jungen zu sehen. Sie kauft ihn. Und für Ulv öffnet sich eine neue Welt.

Darum lieben wir dieses Buch: Spätestens seit den Serien "Vikings" und "The Last Kingdom" ist die Wikingerzeit wieder in aller Munde. Für alle Fans der Shows haben wir hier mit der "Millennium Kingdom"-Reihe eine absolute Empfehlung. Dabei orientieren sich auch diese historischen Bücher an wahren Begebenheiten und Personen. So kann man Wissen aufsaugen, während man geradezu durch die Seiten fliegt. Ein Pageturner mit Suchtpotential. Ein Glück, dass die drei Teile der Reihe schon alle erschienen sind.
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5. Alexandra Bröhm: Yrsa
(131Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Yrsa ist eine junge Wikingerin, die sich seit vier Jahren allein um ihrem Bruder Sjalfi kümmert. Schmerzvoll haben die beiden ihre Mutter verloren. Als Yrsa eines Tages von der Jagd nach Hause kommt, ist Sjalfi verschwunden. Verzweifelt macht sie sich auf die Suche und den gefährlichen Weg nach Haithabu: durch dunkle Wälder, auf ihren Fersen ein Mann, der sie aufhalten will. Doch Yrsas Traum war immer schon, eine Kämpferin zu werden. Und dies hier wird ihr erster Kampf sein: gegen die unwirtliche Natur, gegen Männer, deren Geheimnisse sie nicht aufdecken soll, für den Glauben an das Gute. Und für die Liebe zu dem jungen Krieger Avidh.

Darum lieben wir dieses Buch: Wer sich zwar für Wikinger interessiert, es aber nicht ganz so blutig mag, wie in unserem vorigen Tipp, dem können wir "Yrsa" von Alexandra Bröhm sehr empfehlen. Denn hier stehen eine gefährliche Reise und eine Liebesgeschichte im Vordergrund. Trotzdem ist Yrsa eine starke Kämpferin, die sich gegen das Schicksal auflehnt. Eine wirklich spannende Neuerscheinung bei den historischen Romanen, die sich auch perfekt als Einstieg in dieses Genre eignet.
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6. James Clavell: Shogun
(19Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Im Jahr 1600 strandet der englische Navigator John Blackthorne an der Küste eines Landes, das erst wenige Europäer erreicht haben: Japan. Blackthorne bleibt nur wenig Zeit, um sich in der fremden Sprache und Kultur zurechtzufinden. Und er muss seine Vorstellungen von Loyalität, Mut und Moral hinterfragen. Schon bald gerät er mitten hinein in den Machtkampf der japanischen Fürsten, der das Land zu zerreißen droht. Blackthorne tritt in den Dienst des faszinierenden Strategen Toranaga. Doch als er sich in die Übersetzerin Mariko verliebt - die Frau eines Samurais in Toranagas Diensten - wird seine Loyalität auf eine harte Probe gestellt.

Darum lieben wir dieses Buch: "Shogun" ist beinahe schon ein Klassiker unter den historischen Romanen. Dank der epischen Verfilmung auf Disney + entdecken nun wieder neue Leser:innen diesen Weltbestseller. Er fasziniert, weil wir wie auch der Protagonist John Blackthorne in eine völlig fremde Kultur hineinstolpern und mit ihm zusammen über die japanische Kultur und Geschichte lernen dürfen. Mit fast 1.300 Seiten ist "Shogun" zwar keine leichte Lektüre für zwischendurch, aber ein unheimlich lohnender Schmöker, den man so schnell nicht wieder vergisst.
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7. Dan Jones: Essex Dogs
(132Bewertungen)15
Buch (gebunden)
Darum geht es: Juli 1346: Zehn Söldner gehen an der Küste der Normandie an Land und sichern als Vorhut die Flotte des englischen Königs. Der Krieg um den französischen Thron beginnt. Für die Essex Dogs wird es ein Kampf ums Überleben, um Zusammenhalt, gegen die Gespenster der Vergangenheit, während das Heer mordend und brandschatzend der großen Schlacht bei Crécy entgegenzieht. Pismire ist klein und kann überall durchschlüpfen. Scotsman, der Größte, kann Wände einreißen. Für den abgedrehten Priester Father ist der Krieg zum Lebenselixier geworden. Und Loveday, der kampferprobte Anführer, der seine Dogs heil nach England zurückbringen will, begegnet einer mysteriösen Frau, die ihn nicht mehr loslässt.

Darum lieben wir dieses Buch: Dan Jones ist Historiker und wurde mit seinen Sachbüchern bekannt. Für "Essex Dogs"¿ hat er sein geballtes Wissen über das Mittelalter in einen historischen Roman gepackt, der uns mit seinen einzigartigen Charakteren begeistert. Die Söldnertruppe bewegt sich zwar durch einen wirklich schrecklichen und brutalen Krieg, doch die Dynamik der Protagonist:innen ist dabei immer wieder auch humorvoll und sehr emotional. Dies ist übrigens der erste Teil einer Trilogie und wir können jetzt schon kaum erwarten zu erfahren, wie es mit den Essex Dogs weitergeht.
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8. Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns
(258Bewertungen)15
Buch (gebunden)
Darum geht es: Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis »Mona Lisa«. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden. Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?

Darum lieben wir dieses Buch: Einer der Gründe, warum die "Mona Lisa" heute als eines der berühmtesten Gemälde der Welt gilt, ist wohl auch ihrem rätselhaften Verschwinden im Jahr 1911 geschuldet. Diesem hat nun Autor Tom Hillenbrand einen sowohl spannenden, als auch anspruchsvollen historischen Roman gewidmet. Dabei zeichnet er ein farbenfrohes Bild der Belle Époque, bei dem er auch viele Prominente der damaligen Zeit auftreten lässt. Ein komplexer, aber trotzdem fesselnder historischer Kriminalroman.
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9. Charlotte Roth: Die Stauffenbergs
(28Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Sie ist die Tochter des fränkischen Generalkonsuls und einer baltischen Freifrau. Er ist der jüngste Spross eines schwäbischen Adelsgeschlechts mit einer vielversprechenden militärischen Karriere. Als Nina und Claus von Stauffenberg sich 1929 auf einem Ball kennenlernen, sind sie verliebte junge Menschen auf dem Weg in ein märchenhaftes Leben. Doch der Lauf der Geschichte will es anders: Aus der Mutterkreuzträgerin und dem Wehrmachtsoffizier werden Regimegegner und Verschwörer. Das Schlimmste für ihn: Deutschlands Zusammenbruch. Für sie: der Verlust ihres geliebten Mannes. Trotzdem lässt Nina von Stauffenberg ihrem Claus die Freiheit, zu tun, was er tun muss.

Darum lieben wir dieses Buch: In ihrem neusten historischen Roman nimmt sich Charlotte Roth eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte vor: den Aufstieg der Nazis und den 2. Weltkrieg. Mittendrin sind Nina und Claus von Stauffenberg, die sich zunächst ganz unbeschwert verlieben und die im Laufe des Buches immer wieder gezwungen werden, sich selbst und ihre Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Auch wenn man als Leser:in vermutlich aus dem Geschichtsunterricht weiß, wie die Geschichte ausgehen wird, liest man dieses Buch dennoch völlig atemlos. Wir können dieses Buch nur empfehlen.
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10. Christoph Wortberg: Gussie
(162Bewertungen)15
Buch (gebunden)
Darum geht es: 1948. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird.

Darum lieben wir dieses Buch: "Gussie" erzählt die wahre Geschichte einer starken Persönlichkeit des letzten Jahrhunderts, von der aber wohl die wenigsten bisher gehört haben dürften: Auguste Adenauer. Doch nach dieser Lektüre - das können wir Ihnen versprechen - werden sie diesen Namen nicht wieder vergessen. Gussie und die Geschichte ihrer Familie haben uns nachhaltig beeindruckt und wir möchten Ihnen diesen historischen Roman Bestseller der neueren Geschichte sehr ans Herz legen.
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