"Female Rage ist ein Aufbäumen. Ein Schrei, der nicht mehr ignoriert werden kann."
Den Nerv zu treffen hat Tara-Louise Wittwer Talent, wie die zahlreichen Kommentare zu ihren Posts zeigen - von euphorischer Zustimmung bis zu ziemlich heftigen Verbalattacken. Anlass für sie weiterzumachen, sich zur Wehr zu setzen gegen Diffamierung. Für ihr Format "TikToxic", in dem sie frauenfeindliche Posts entlarvt und satirisch kommentiert, wurde sie 2023 bei der "Golden Blogger"- Verleihung ausgezeichnet. Sie ist gefragt: ob in Talkshows, Podcasts oder beim "Spiegel", der sie 2024 als "unkonventionelle, lustige und schlagfertige Kolumnistin" ins Team holte.
Äußerst erfolgreich ist Tara-Louise Wittwer auch als Autorin, die gesellschaftliche Strukturen und individuelle Verhaltensmuster respektlos hinterfragt. Und die durchaus auch mit sich selbst ins Gericht geht. Beispielsweise in "Drama Queen" über die Be- und Verurteilung oder Abwertung von Weiblichkeit. Aus persönlicher Perspektive schreibt Tara-Louise Wittwer auch in ihrem Nummer-1-Bestseller "Sorry, aber... Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen".
Klinge ich wütender als in meinen letzten Büchern?" Das fragt sie sich nun in ihrem aktuellen Werk "Nemesis' Töchter". Nemesis ist die antike Göttin des gerechten Zorns, deren Image ziemlich gelitten hat - durch die Umdeutung zugunsten des patriarchalen Machterhalts und sonstiger männlicher Privilegien, wie die Autorin zeigt. Und die Töchter von Nemesis? Frauen, die in irgendeiner Weise Stärke ausgestrahlt, sich selbst ermächtigt und zur Wehr gesetzt haben, die belächelt, dämonisiert und verfolgt wurden. Sämtliche Frauen der Geschichte, die Opfer auf dem Weg der Gleichberechtigung bringen mussten. "Alle diese Frauen leben in uns weiter", so Tara-Louise Wittwer. "Nemesis' Töchter: Damit meine ich mich und euch, all die unangepassten Frauen.
Ihr Buch versteht die engagierte Aktivistin als "feministisches Plädoyer für die Anerkennung weiblicher Wut" - wobei sie nicht nur über Wut schreibt, sondern auch aus Wut. Sie zieht den englischen Begriff vor: "Female Rage hat sich popkulturell etabliert" - besonders dank Taylor Swift - und bezeichnet speziell die "weibliche Wut". Tara-Louise Wittwer: "Female Rage ist ein Massenphänomen, ein Aufbäumen. Ein Schrei, der nicht mehr ignoriert werden kann. Ein Aufarbeiten kollektiver Traumata, ein weltweites Sich-beieinander-unterhaken. Schritt für Schritt. Wichtig ist: zusammen und in die richtige Richtung." Auf der Suche nach den Ursprüngen von Female Rage taucht Tara-Louise Wittwer tief in die Geschichte Europas ein. Als Kulturwissenschaftlerin ist sie ganz in ihrem Element. Sie spannt einen großen Bogen von der Antike bis in unsere Gegenwart und analysiert, welche Strukturen, Machtverhältnisse und Narrative der Abwertung, Ausgrenzung und Verfolgung von Frauen dienen.
Dabei kann sie aus dem Vollen schöpfen: jede Menge Belege für die Unterdrückung von Frauen und die Dämonisierung und Diffamierung des Weiblichen. Tara-Louise Wittwer geht es um Female Rage als kollektives Gedächtnis, um Wut als treibende Kraft für Veränderung und um den Schulterschluss und die Solidarität zwischen Frauen: "Ein Zusammenkommen. Ein Zusammenrücken und ein Gedanke, der sich nach Zusammenhalt anfühlt. Ich bin nicht alleine. Vor mir waren viele. Nach mir kommen viele. Und irgendwie hält man durch. Man hält zusammen."
Tara-Louise Wittwer zeigt, was Frauen erreichen können, wenn sie sich solidarisieren, damit ihre Wut irgendwann heilen kann.

Ein feministisches Plädoyer für die Anerkennung weiblicher Wut von Platz-1-SPIEGEL-Bestseller-Autorin Tara-Louise Wittwer alias @wastarasagt
Seit Jahrhunderten werden Frauen unterdrückt. Frauen, die in irgendeiner Weise Stärke ausgestrahlt, sich selbst ermächtigt und zur Wehr gesetzt haben, werden belächelt, verurteilt und dämonisiert. Und all diese Frauen leben in uns weiter - ihre Angst, ihre Freude, ihre Liebe. Und ihre Wut. All diese Mütter, Großmütter und Urgroßmütter. Alle Frauen der Geschichte, die große Opfer auf dem steinigen Weg zur Gleichberechtigung bringen mussten.
Auf der Suche nach den Ursprüngen von Female Rage taucht Tara-Louise Wittwer (Sorry, aber . . .) in die europäische Geschichte ein und erzählt die ungehörten Geschichten der Frauen, die sich gegen das männliche Narrativ der Schwäche und Passivität gestemmt haben. Von den Sagen der Antike, bis zur Realität des 21. Jahrhunderts, von Giulia Tofana, der legendären Giftmischerin, bis zu den unbekannten Heldinnen des Alltags.
Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin bringt tiefsitzende, über Generationen vererbte patriarchale Narrative ans Licht, mit denen nur ein Ziel verfolgt wurde: Frauen zu schwächen, zu verunsichern und mundtot zu machen. Wir leben in einer Gesellschaft, die Frauen systematisch Unrecht tut und verhindern will, dass sie sich gegenseitig stärken. Doch die Zeit der Pick-me-Girls ist vorbei und Frauen müssen sich miteinander solidarisieren.
Tara-Louise Wittwer zeigt, was Frauen erreichen können, wenn sie zusammenhalten, damit ihre Wut irgendwann heilen kann.
Gerechter Zorn
EINE HOMMAGE AN weibliche Wut, die zur treibenden Kraft für Veränderung wird, und ein leidenschaftliches Plädoyer für weibliche Solidarität: Tara-Louise Wittwer vereint beides stimmig und mitreißend. Sie erzählt die Geschichten von Frauen, die sich gegen Unterdrückung und Diffamierung gestemmt haben: von den Sagen der Antike bis zu bis zu den unbekannten Heldinnen des Alltags im 21. Jahrhundert. Und sie bringt tiefsitzende, über Generationen vererbte patriarchale Narrative ans Licht, die dazu dienen, Frauen zu verunsichern, zu schwächen und mundtot zu machen. Erkenntnisse, die aufrütteln, und eine Ermutigung zu Schwesterlichkeit und Zusammenhalt, um die Welt gerechter zu machen - für alle