Genauso gut wie der Auftakt und die Reihe bleibt ein einzigartiges Leseerlebnis!
- Reread nach über 10 Jahren -Nach dem Desaster im Herbst haben es die Schnitter nun auf Gwen Frost abgesehen und sie wird bis zum Ski-Resort verfolgt. Trotz der Gefahr versucht sie bestmöglich, genauso gut kämpfen zu lernen wie die anderen Schüler und ihre Magie zu meistern, doch nicht immer läuft alles nach Plan."Das Schwert grummelte missbilligend und klappte sein Auge zu, während es seinen Strich von Mund schmollend verzog. Und die Leute hielten Jugendliche für launisch. Bitte. Gegen uralte, blutrünstige, redende Schwerter waren wir harmlos.¿ -Gwen über VicAuch der zweite Band der Mythos-Academy liefert ab und mal wieder habe ich die wichtigen Sachen im Leben vernachlässigt, um zu lesen. Zum Setting und dem Hintergrund der Geschichte muss ich nicht mehr viel sagen, das habe ich in meiner ersten Rezension getan und nach wie vor ist es spannend und geheimnisvoll. Leider hat sich der Anfang ein wenig gezogen, weil erzählt wird, was im ersten Band alles passiert ist und mindestens die ersten 50 Seiten nur wiederholende Informationen beinhalten. Aber es war okay und für Jugendliche vielleicht genau das Richtige. Was mich positiv überraschte, waren die zusätzlichen Informationen am Ende des Buches, denn sie waren unterhaltsam, witzig und interessant. So könnten alle Autoren ihre Bücher beenden.Außerdem bleibt das Tempo langsam und die Geschichte entwickelt sich Stück für Stück. Ich genieße die teilweise langgezogenen Szenen und entweder haben wir eine Situation voller Humor und Lebensfreude, Gefühle und Liebe oder Spannung und Kämpfe. Man möchte die ganze Zeit weiterlesen und wenn man weiß, dass noch vier Bücher auf einen zukommen, macht das alles auch Sinn. Mit Daphne, ihrem Freund und Logan haben wir noch mehr Personen, die in den Vordergrund rücken und mehr Inhalt bekommen. Es macht Spaß, ihnen und Gwen zuzuschauen und man merkt, dass sich die Autorin mit der Gestaltung jeder einzelnen Person etwas gedacht hat. So mag ich die kleinen aber besonderen Merkmale von ihnen, wie beispielsweise Gwens Comicsliebe oder Daphnes Computerwahnsinn. Des Weiteren bleiben einige Personen auch mysteriös, sodass wir ihren Hintergrund und ihre Gedanken erfahren wollen. Das trifft am meisten auf Logan zu, bei dem irgendwas hinter der Fassade steckt oder auf Oliver oder gar auf die auffällige Person, die sich während des Ausflugs an Gwen ranmacht. Jeder könnte gut oder böse sein und als Leser müssen wir ständig damit rechnen, dass das schlimmste Ereignis eintritt und nicht jeder so ist wie er scheint. Besonders gut hat mir der Aufbau der anbahnenden Liebesstory gefallen, denn zwischen Gwen und Logan knistert es gewaltig und der Slow-Burn hat es in sich. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und es steht immer etwas oder jemand zwischen ihnen und das bringt Spannung in die Handlung. Immerhin kommen wir (weitestgehend, wir sind immer noch in einer Romantasy für Jugendliche) ohne Klischees aus und unsere Protagonistin ist zu sich und der Welt ehrlich und die beiden kommunizieren miteinander, was man von anderen nicht behaupten kann.Damit ist und bleibt Gwen meine Lieblingsfigur des Buches (und ja, man darf die Protagonistin nehmen; Wenn sie nicht gilt, nehme ich eben unser aller Lieblingsschwert Vic) und ihre Stärke, ihr Mut und ihre Entschlossenheit überzeugen mich komplett. Sie kämpft und trainiert für sich selbst und ihre Aufgabe, während sie sich um ihre Freunde kümmert und sich ihre Magie weiterentwickelt. Hier kann noch viel passieren und ich bin mir sicher, dass wir noch nicht alles über ihre Berührungsmagie wissen, was der ganzen Geschichte den besonderen Kick gibt. Gwen kämpft für andere und mit anderen und wenn sie nicht in der Liebesgeschichte untergeht, kann sie zu einer der stärksten Protagonisten jemals werden. Auch ihre Entwicklung ist realistisch, sodass sie nicht direkt gut kämpfen und mit den anderen mithalten kann, sondern sich noch auf die anderen verlässt und langsam an Kraft gewinnt. Meiner Meinung nach ist das viel besser als die jungen Frauen, die direkt unbesiegbar werden.Genauso wie der Rest des Buches, kommt auch der Plot langsam in Schwung und wird von Seite zu Seite aufregender. Ging es am Anfang noch um das Schulleben und normale Alltagsaufgaben mit Jugendproblemen (aka Tratsch und Klatsch), wird es schnell ernst und die Gefahr, dass ein Schnitter sie umbringt, wird größer. Zu den richtigen Momenten haben wir Emotionen und an anderer Stelle ist es spannend wie sonst nichts im Buch, wodurch der Lesespaß immer höher steigt und in einem gelungenen Finale endet. Unvorhergesehene Twists und Entwicklungen überraschen sowohl Gwen, als auch uns Leser. Dadurch kann ich beim besten Willen nicht sagen, wie es ausgehen wird, außer dass es irgendwie zu einem Happy End kommt, doch das Wie und Warum ist entscheidend. Ich bin weiter gespannt und hoffe sehnlichst, dass die Buchreihe dieses hohe Niveau halten kann.Insgesamt ist dieses Buch ein würdiger Folger nach dem Auftakt der Reihe und es bleibt mitreißend!