Ich hatte mich auf Inferno gefreut, aber ich bin dann doch nicht reingekommen. Der Anfang in Florenz war stark, geheimnisvoll, spannend, schnell mitten im Geschehen. Auch die Schauplätze sind wieder ein Highlight. Man merkt, dass der Autor sich auskennt und Lust auf Details hat.Trotzdem hat mich das Buch nicht so gepackt wie die früheren. Die Struktur ist dieselbe wie in den Vorgängern. Das funktioniert grundsätzlich, aber diesmal hat es sich für mich zu vertraut angefühlt. Ich wusste, was als Nächstes passiert, und dadurch ging Spannung verloren.Der Mittelteil zieht sich. Manche Erklärungen über Dantes Göttliche Komödie, Kunst und Biotechnologie fand ich interessant, andere haben mich eher ausgebremst. Ich hatte immer wieder den Eindruck, dass die Figuren vor allem gebraucht werden, um Informationen zu liefern, nicht, um emotional zu tragen.Was bleibt, ist ein gutes Buch mit guten Ideen, einem spannenden Thema (Überbevölkerung, Ethik, Wissenschaft) und schönen Bildern im Kopf, aber ohne die Intensität, die Sakrileg oder Illuminati für mich hatten.