Witzig, klug und verträumt ¿ Kerstin Gier trifft auch im zweiten Band genau den Ton zwischen Spannung und jugendlichem Chaos.
"Silber - Das zweite Buch der Träume" führt Livs Geschichte mit genau der Mischung fort, die Kerstin Gier-Fans lieben: Humor, Herz und eine Prise Magie. Der Schreibstil ist gewohnt lebendig, leicht und voller feiner Ironie - so, als würde man einer guten Freundin beim Erzählen zuhören.Besonders gelungen finde ich, wie Gier den Alltag einer Jugendlichen mit einer komplexen Traumwelt verbindet, ohne dass das eine das andere überlagert. Liv bleibt sympathisch und herrlich echt - sie denkt, fühlt und handelt, wie man es aus dem echten Leben kennt: manchmal impulsiv, manchmal naiv, aber immer authentisch.Natürlich gibt es wieder einiges an Teenie-Drama, doch genau das gehört bei einem Young-Adult-Roman dazu. Es wirkt nie überzogen, sondern fügt sich stimmig in die Handlung ein und spiegelt die Unsicherheiten und Emotionen dieser Lebensphase sehr treffend wider. Nur stellenweise hätte ich mir gewünscht, dass die geheimnisvolle Traumwelt etwas stärker in den Vordergrund rückt - sie ist schließlich das, was die Reihe besonders macht.Insgesamt ist der zweite Band eine gelungene Fortsetzung, die genau das liefert, was man von Kerstin Gier erwartet: Witz, Charme, Spannung und Charaktere, die man einfach gernhat. Ich habe gelacht, geschmunzelt und manchmal gedacht: Ja, genau so war das damals auch.5 von 5 Sternen - weil Kerstin Gier es schafft, aus Träumen, Alltagschaos und einer großen Portion Selbstironie etwas ganz Eigenes zu machen.