Was für eine schöne Überraschung! Eigentlich hatte ich von diesem Roman gar nicht so viel erwartet - ich dachte, es ist eine seichte Sommer-Liebegeschichte, die einen nett unterhält. Am Ende hat mir der Roman aber so gut gefallen, dass er aktuell zu meinen Jahreshighlights gehört.Die Geschichte wird abwechselnd von Marie und Tom erzählt. Marie leidet seit jeher an Depressionen und ist deswegen auch in Behandlung. Schwer auf ihr lastet vor allem ihr Verhältnis zu ihrer Mutter. Sie kommt aber ganz gut durch den Tag, vor allem seit sie mit Emil zusammen ist. Doch nach ihrem Einjährigen ist Emil auf einmal wie vom Erdboden verschluckt und Marie kann ihn nicht mehr erreichen. Für Marie bricht eine Welt zusammen - doch dann will sie der Sache auf den Grund gehen und Emil zur Rede stellen.Tom ist ein aufstrebender Sänger. Nun soll er die Hauptrolle neben Deutschlands beliebtesten Filmhund Bello im gleichnamigen Film spielen. Doch noch bevor die Dreharbeiten anfangen, passiert am Set eine Katastrophe, die Tom ins Abseits stürzt. Plötzlich ist er die meistgehasste Person in Deutschland.Die Wege von Tom und Marie kreuzen sich nun in der Toskana - beide auf der Suche nach dem, was sie verloren haben.Was ist nun an diesem Roman so besonders? Zunächst einmal fand ich den Schreibstil von Tarkan Bagci einfach perfekt: Die Geschichte wird mit sehr viel Wärme erzählt, sie ist extrem humorvoll, hat aber auch ihre stillen, melancholischen Momente. Jeder Dialog, jede Szene sitzt und die ganze Geschichte ist einfach wahnsinnig toll komponiert.Grundsätzlich ist "Heartbreak" eine lustige, etwas andere Liebegeschichte - allerdings schafft es Bagci auch ernste Themen wie mentale Gesundheit oder Leistungsdruck in den Mittelpunkt der Geschichte zu rücken, ohne aber ein beklemmendes Gefühl beim Leser hervorzurufen oder zu theoretisch zu werden. Es ist genau der richtige Grad zwischen Tiefe und Leichtigkeit, zwischen Humor und Ernst.Die Szenen in der Toskana schaffen natürlich auch noch ein schönes Urlaubsflair.Eine ganz große Empfehlung - mich zumindest hat der Roman sehr gut unterhalten, berührt, zum Lachen und auch zum Nachdenken gebracht.