Fria Svenson stammt aus einer Polizistenfamilie und hat auch selbst ursprünglich diese Laufbahn für sich angestrebt. Schnell merkt sie allerdings, dass das nicht das Richtige für sie ist und so arbeitet sie als Archäologin in einem dänischen Museum nahe der Grenze zu Deutschland. Als an einem Opferplatz ein Finger gefunden wird, ist schnell klar, das dieser nicht von Bedeutung ist für das Museum, er ist schlichtweg nicht alt genug und somit ein Fall für die örtliche Polizei. Die findet dann zwar nicht den Besitzer des Fingers, dafür aber sechs Moorleichen, die mit viel Aufwand auf dem Grund eines Sees fixiert worden sind.Moorengel ist das erste Buch aus der Krimi-Reihe um die dänische Archäologin Fria Svenson und Hauptkommissar Ohlsen auf der deutschen Seite. Ich kannte das ungleiche Ermittlerteam schon aus dem zweiten Buch "Leichenfischer", das ich vorher gelesen hatte. Hier sei direkt gesagt, dass man die Bücher durchaus auch unabhängig voneinander lesen kann, die Fälle sind in sich abgeschlossen, es fehlen einem dann vielleicht nur ein paar persönliche Hintergründe zu den Figuren. Persönliches fließt vor allem bei Fria in die Geschichte ein, allerdings nicht so extrem, dass es vom eigentlichen Kriminalfall ablenkt. Gerade Fria, die ja keine Polizeibeamtin ist, wird dadurch einfach sympathischer. Obwohl ich den Schreibstil der Autorin und auch die Hauptfiguren schon kannte, ist der Einstieg ins Buch erstmal etwas holprig gewesen. Das liegt vor allem daran, dass die Autorin doch recht schnell zwischen den einzelnen Figuren und Situationen hin und her springt. Es ist da leider nicht immer ganz einfach den Überblick zu behalten und man kann da schon auch durcheinander kommen beim - wer ist wer und wo sind wir jetzt gerade. Karen Kliewe füllt ihr Buch mit vielen Figuren und eben auch den dazugehörigen Schauplätzen. Zum Glück hat sich das bei mir relativ schnell eingepegelt und ich war gut in der Story drin. Die Geschichte wird spannend erzählt, natürlich gibt es im Mittelteil, wenn die Ermittlungsarbeit ins Stocken gerät ein paar klitzekleine Längen, hier ist es dann aber gerade wieder das Persönliche rund um die Figuren, das die Geschichte am Laufen hält. Zudem wird es mit dem Verschwinden eines kleinen Mädchens auch recht schnell emotional und die Story bekommt eine zweite Ebene. Die einzelnen Elemente der Geschichte werden gut zusammengeführt und man kann als Leser die ganze Zeit über mitermitteln. Ich hatte bei einigen Aspekten recht schnell eine Vermutung, andere Zusammenhänge sind mir erst später klar geworden, wobei es die Autorin geschafft hat mich bis zum Ende hin zweifeln zu lassen. Für mich eine spannende Lektüre im Stil des deutschen Sonntagabend-Krimis und das meine ich durchaus positiv.