Starkes Portrait einer zerrütteten Familie, zwei Schwestern getrennt und zerrissen.
Willas jüngere Schwester Laika verschwand spurlos, als sie ein Teenager war. Auch Jahrzehnte nach diesem Verlust hofft Willa noch, sie wiederzufinden. Laikas Verschwinden reißt ein Loch in die Familie, doch die Abgründe gehen viel tiefer. Auch Willas Leben gerät ins Schwanken und sie schlägt sich mehr oder weniger schlecht durch ihren Alltag. Als sie zu einer Dinnerparty einer alten Freundin eingeladen ist, denkt sie, Laika in einer der Gäste zu erkennen...Der Roman zeigt eine spannende Dekonstruktion einer Familie, in der von Anfang an nicht alles in Ordnung war. Getragen von mehreren Charakteren erfahren wir deren Leben, darunter Robyn, eine Schulfreundin von Willa, die damals mehr als nur das war. Robyn ist die Gastgeberin der Dinnerparty, die am Ende alles in Frage stellt. Auch Willa und Laika kommen im Buch zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Es kommt bei der Party die Frage auf, ob das Gedächtnis wirklich so verlässlich ist, wie wir immer denken. Darauf spielt der Titel an, der im Original aber ganz anders heißt, nämlich "Things Don't Break On Their Own", was wiederum ebenfalls ein Motiv im Buch ist. Ich bin nicht sicher ob ich die Veränderung im Deutschen gut finde, aber einen Hintergrund hat sie jedenfalls.Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, und zudem ist sie casually queer, was wirklich angenehm zu lesen war. Dicke Empfehlung für alle, die zwischenmenschliche und schwesterliche Beziehungen mögen.