Nette Dialoge, nicht ganz ausgebautes Setting und Welt. Leider aber etwas nervige Hauptfigur
Es geht um Alosa, eine 17jährige Piratenprinzessin, die sich von einem feindlichen Schiff entführen lässt, um einen geheime Karte zu suchen.Man wird direkt in eine Kampfszene geworfen, das bleibt dann aber erstmal die letzte Actionszene. Die Dynamik zwischen den Figuren ist interessant, alle sind jedoch recht jung und das wirkt teilweise tatsächlich etwas unglaubwürdig. Darüber kann man aber hinweg sehen.Alosa spricht hauptsächlich mit Riden, wo es auch eine Slowburn gibt. Ich mochte Riden, er ist charmant, schlau und lustig. Alosa hingegen denkt die ganze Zeit, sie kann alle besiegen und ist besser als alle anderen. Das gibt sie in vielen Monologen wider, gezeigt wird es aber eher weniger. Sie überwältigt mehrere Männer mit einer gerade zu lächerlichen Leichtigkeit, da hätte ich mir manchmal auch der Spannung wegen etwas mehr Widerstand gewünscht. Durch die ständigen Wiederholungen dieser Gedanken, bekommt Alosa weniger Charakter und nervte mich irgendwann nur noch... sehr schade. Auch kommt Alosas wahre Natur irgendwann raus, wenn man mal gesehen hat, wie der zweite Teil heißt, aber keine Überraschung mehr. Die Idee fand ich toll, ihre Kräfte sind teilweise auch nicht schlecht dargestellt, aber die Verführungskünste sind absolut lächerlich.Andere Piraten sind da deutlich unterhaltender.Der Großteil des Buches spielt auf dem Schiff von Ridens Bruder, viel besteht aus Dialogen, das fand ich gar nicht schlecht.Einige Fantasiewesen werden erwähnt und es findet ein leichtes Worldbuildung statt, hier hätte etwas mehr kommen können. Sehen tun wir davon nämlich wenig, auch das Setting auf dem Schiff ist nicht so super ausgebaut. Hin und wieder scheint die Übersetzung auch etwas holprig.Kann man also gut weglesen, ist aber kein Burner - den zweiten Teil werde ich aber wohl trotzdem lesen, weil ich gerne wissen möchte, wie es weiter geht.