"Ich warte auf dich, Haru" ist eine emotionale Geschichte, die mitten ins Herz trifft. Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und stellenweise wunderbar poetisch.Erics Trauer und innere Zerrissenheit sind durchgehend spürbar und das, obwohl man erst gegen Ende erfährt, was tatsächlich geschehen ist und womit er in Wahrheit kämpft. Besonders die Briefe zum Schluss haben mich sehr berührt. Sie waren so gefühlvoll geschrieben, dass ich einige Tränen vergießen musste. Mit diesem Wendepunkt habe ich absolut nicht gerechnet.Im Zentrum der Geschichte steht Eric, der nach dem Tod seines besten Freundes völlig am Boden ist. Um dem Schmerz zu entkommen, zieht er sich mehr und mehr in seine eigene Welt zurück. Doch dann begegnet er Haru - dem Jungen, den er letzten Sommer in Japan kennengelernt hat. Das Merkwürdige ist, dass niemand außer Eric Haru sehen kann. Und doch fühlt sich seine Anwesenheit für ihn erschreckend real an.Wie soll Eric sich der Realität stellen, wenn er immer wieder auf jemanden trifft, der vielleicht gar nicht existiert?Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas skeptisch war, da ich nicht sicher war, ob mich das Thema wirklich erreichen würde. Doch die Geschichte hat mich tief berührt. Sie ist herzerwärmend und die zugrunde liegende Idee hat mich sprachlos gemacht. Obwohl ich selbst nichts Vergleichbares erlebt habe, konnte ich Erics Situation nachvollziehen.Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese Geschichte mich auf eine besondere Art und Weise mitgenommen hat. Man sollte nicht zu früh urteilen, denn erst auf den letzten Seiten erfährt man, was wirklich dahinter steckt und welche Trauer Eric eigentlich fühlt. Eine bewegende Geschichte über Verlust, Erinnerung und den Umgang mit Trauer.