Eine fiktive Geschichte über ein überaus echtes und ernstes Thema. Ein Buch zum lesen und Mut machen.
"Das alles ist so irrational, und es wundert mich nicht, dass mich kaum jemand verstehen kann. Vermutlich kann man das alles nur nachvollziehen, wenn man selbst mit Ängsten zu tun und Ähnliches schon erlebt hat. In Momenten, in denen es mir gut geht, kann ich es selbst nicht richtig begreifen." (Seite 109)Stell dich nicht so an, reiß dich mal zusammen, das kann alles doch gar nicht so schlimm sein. Alles Sätze, die jeder schon einmal gehört und auch anderen gesagt hat, davon bin ich überzeugt und schließe mich dabei selbst nicht aus. Aber wie ist das für Betroffene, wenn es um etwas geht, das nicht sichtbar, nicht greifbar, sondern unbegreiflich und kaum zu erklären ist? Tessa Randau greift im vorliegenden Buch auf die eigene Erfahrung zurück, sie weiß also, wovon sie schreibt, auch wenn die Geschichte selbst fiktiv ist. Alles fängt mit einer Panikattacke an, ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, und ab da ist das Leben nicht mehr so wie es vorher war. Dieses Buch ist kein Ratgeber, kann Betroffenen aber Mut machen und sie dazu bringen, über ihr eigenes Leben nachzudenken, Entscheidungen zu reflektieren und das ein oder andere anstoßen, damit es anders wird. Angst und Angststörungen waren für mich persönlich zum Glück bisher nie ein Thema, aber nach dieser Lektüre hat sich mein Blickwinkel verschoben und ich verstehe besser, um was es dabei geht. Danke dafür.