Zauberhafte Welt, rasante Geschichte.
Léa wohnt erst seit kurzem mit ihrer Mutter in Paris und bei ihrem ersten Ausflug alleine durch die Stadt entdeckt sie nahe Notre Dame ein Mädchen, das mit einer Taube spricht. Damit beginnt ein spannendes Abenteuer, das Léa nicht nur in die Katakomben von Paris führt, sondern ihr auch eine ganz besondere magische Welt zeigt - und Freundschaft.Ihre neuen Freund*innen sind mir beim Lesen schnell ans Herz gewachsen: Eine Gruppe von Straßenkindern, die in ihrem "Nest" hoch über der Stadt wohnen und sich auf die Suche nach dem "Glanz" machen, magische Federn, die Schimmervögel hinterlassen und nur von Kindern gesehen werden können. Die Charaktere sind so nett und herzlich, dass wohl alle mit ihnen befreundet sein möchten. So verständlich mir Léas Unsicherheit ist, so sehr hat es mich trotzdem genervt, immer und immer wieder davon zu lesen. Hey, die Lesenden haben schon längst begriffen, dass die anderen Léa ins Herz geschlossen haben. Die Geschichte fiel mir eigentlich wirklich sehr gut, wie ihr Urban Fantasy mit vielen frischen, neuen Ideen für Kinder ab ca. 10 Jahren erzählt wird. Und Paris stellt einfach eine traumhafte Location für eine Fantasy-Geschichte dar.Aber Léas Unsicherheit war einer von ein paar Aspekten, die mich rausgerissen haben. Léa sieht am Anfang gar keine Dringlichkeit was zu unternehmen, dann ist die Zeit plötzlich so superknapp. Das ist unausgewogen. So bleibt auch ein zentrales Element, das sich durch das ganze Buch zieht (Léas Magie-"Allergie") ungeklärt. Vielleicht löst es sich ja im Folgeband auf, aber hier ließ mich das doch recht unbefriedigt zurück. Genauso wie das Verhalten der Glanzwirker auf die streunende Kinderbande, hat da keine*r mehr Verantwortung sich richtig um die Kinder zu kümmern? Aber das ist halt meine Erwachsenensicht. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen.Eine zauberhafte Welt und eine rasante Geschichte. 4 von 5 Sternen.