Das Buch erschien erstmals 1956 - bei der Übersetzung hat man sich Mühe gegeben, den damaligen Ausdrucksstil beizubehalten. Dadurch wirkt das Buch in mancher Hinsicht vielleicht etwas "altbacken", was jedoch gut zum Setting und zu den Charakteren (Aussehen, Sprache) passt. Insgesamt ist alles sehr an die damalige Zeit angepasst - entsprechend wird auch anders mit der Frau umgegangen. Das finde ich aber überhaupt nicht verwerflich: Der Frau wird mit Respekt begegnet, beschützend, und um sie wird in einer Art geworben, wie es vermutlich eher damals üblich war als heute.Mitgeraten habe ich während der Geschichte nicht wirklich - vermutlich wäre es, wenn ich die Auflösung betrachte, auch gar nicht so leicht möglich gewesen. Die Lösung des Falls wird in einem seitenlangen Dialog bzw. Monolog präsentiert, inklusive aller Andeutungen im Vorfeld. Das hätte man meiner Meinung nach etwas eleganter lösen können.Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet - man kann ihnen klar einen Charakter zuordnen, was ich immer sehr schätze.Der zentrale Schauplatz ist die Buchhandlung mit einigen wenigen angrenzenden Wohnungen. Was beschrieben wurde, war ausreichend - weder zu knapp noch ausschweifend.Den eher "altbackenen" Stil habe ich bereits erwähnt: Die Dialoge wirken dadurch teilweise etwas hölzern und fast schon unnatürlich - weniger wegen der heute ungebräuchlichen Begriffe, sondern vielmehr durch den Aufbau der Gespräche selbst.Insgesamt würde ich den Krimi als Cozy Crime bezeichnen - ein solider Read für einen späten Sommerabend, um sich einfach ein wenig berieseln zu lassen.