...mein armes Herz.
Mein Fazit:Es war einmal mehr eine bittere Erfahrung, in die Welt von Panem zurückzukehren, eine Welt, die mit ihrer erbarmungslosen Brutalität ebenso erschüttert wie mit ihrer emotionalen Wucht fasziniert. Suzanne Collins gelingt es in Der Tag bricht an, dem letzten Band der Reihe, den Ton nochmals zu verschärfen. Die Geschichte ist ein düsteres Kaleidoskop aus Schmerz, Widerstand, moralischen Dilemmata und der Zerbrechlichkeit der Hoffnung.Besonders berührt haben mich die Schicksale einzelner Figuren, allen voran Haymitch und Leonore. Haymitchs gebrochene Resignation, sein Zynismus als Überlebensmechanismus und die leisen Andeutungen seines tief sitzenden Traumas gehen wirklich nahe.Die Lieder und Gedichte, die in diesem Band eingewoben sind, verleihen dem Text eine melancholische Poesie. Besonders Der Henkersbaum bleibt als verstörend-schönes Symbol im Gedächtnis.Was mich nach der Lektüre besonders traurig zurückgelassen hat, ist das Schicksal mancher Charaktere, deren Entwicklung ein anderes Ende verdient hätte. Collins scheut nicht davor zurück, die Grausamkeit von Krieg und Machtmissbrauch in all ihren Konsequenzen zu zeigen, selbst auf Kosten der Figuren, die man als Leser*in ins Herz geschlossen hat. Doch gerade diese narrative Kompromisslosigkeit macht die Geschichte so eindrucksvoll. Panem bietet keine Erlösung im klassischen Sinne, sondern ein realistisches, unbequemes Echo auf unsere eigene Welt.Einige Zitate aus dem Buch wirken lange nach. Wenn ihr also euer Herz mit ein paar sehr bitteren Emotionen füllen wollt, bitte greift zu. Ich muss selbst erstmal auch damit fertig werden..._Eckdaten zum Buch:Titel: Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht anAutor:Suzanne CollinsVerlag: OetingerErscheinungsjahr: 2025Seitenzahl:464Genre:Dystopie, Jugendroman, PanemSprache:DeutschMeine Bewertung:4/5 SternePreis:26,00 €ZitateNehmen wir, was uns nicht gehört,Wird sich fürchterlich empört,Bei den Obren stört sich keiner dran,Wenn sie berauben den kleinen Mann. "Der Moment, in dem unsere Herzen brachen, gehörte uns allein.""Nicht jede Liebe hat was zu bedeuten.""Bücher sind so wertvoll wie Menschen, sagt sie, denn sie bewahren die Gedanken und Gefühle des Verfassers über dessen Tod hinaus.""Manchmal ist die Heilung schlimmer als die Krankheit", sagt er nachdenklich."Was für eine Krankheit?""Inkompetenz. Man darf sie nicht ignorieren, sonst breitet sie sich aus.""Aber was ist das eigentlich, eine Schwester? Ich denke an unseren gemeinsamen Weg - an alles, vom Gezänk der ersten Zeit nach der Ernte bis heute, bis zum Kampf gegen die rosa Vögel. Das ist meine Antwort. Eine Schwester ist jemand, mit der du kämpfst und für die du kämpfst. Komme, was wolle."