Ich vermisse Xavier Kieffer ... Und ja, ich weiß, dass er mit den Hologrammatica-Romanen absolut nichts zu tun hat, aber ich muss sagen, dass ich an den Romanen um den luxemburgischen Koch viel Spaß habe. Tom Hillenbrand versucht sich in vielen Genres, nur, habe ich tatsächlich Schwierigkeiten etwas anderes als seine Luxemburg-Krimis zu lesen. Dabei habe ich es versucht. Seine Hologrammatica-Romane klingen sehr viel versprechend, aber bereits bei QUBE zeichnete sich für mich ab, dass das nicht das ist was ich lesen will. Warum ich mich also an dem dritten Hologrammatica-Band gewagt habe kann ich nicht sagen ... Neugierde? Man muss die ersten beiden Bücher nicht gelesen haben, alle drei haben eigene Handlungsstränge, die zwar alle miteinander verwoben sind, ich aber nicht den Eindruck hatte, dadurch einen Vorteil zum Verständnis von THANATOPIA zu bekommen. Auch wenn ich es mag, wenn ich es durchaus unterhaltsam fand, Charaktere der früheren Bücher wieder zu treffen (wie man so schön sagen kann). Aber ... so interessant die Handlung auch klingt und so sehr ich auch gehofft hatte einen Krimi mit SF-Touch zu bekommen, die Umsetzung ist nur schwer verständlich. Zu viele Handlungsstränge, zu viele Personen und manchmal war es schwer einzelne Personen auseinander zu halten. Die Handlung selbst war wirr und konstruiert und das Ende ... lässt vermuten, dass es einen weiteren Band gibt. Bei dem ich dann hoffentlich widerstehen kann.Das Gundgerüst von Hologrammatica gefällt mir gut, es bietet viele Möglichkeiten, die der Autor auch gut zur Geltung bringt. Da kann man ein Gefäß ganz nach belieben wählen, ist nicht auf Geschlecht oder Alter festgelegt und man kann sogar versuchen die Grenzen des Todes zu überschreiten. Allerdings wäre es verständlicher für den Leser wenn nicht alles auf einmal passieren würde und man nicht unbedingt begreift ob die einzelnen Handlungsstränge überhaupt zusammen hängen. Zu viel des Guten. Viel SF, wenig Krimi und viel technisches/wissenschaftliches BLABLA (das dann doch nicht erklärt wird).THANATOPIA bietet keine leichte Kost und ich war überfordert. Nicht das was ich erwartet habe, was ich aber erwarten hätte können. Ich fühlte mich in der Geschichte verloren. Vielleicht gefällt THANATOPIA auch denjenigen, die bereits bei QUBE und HOLOGRAMMATICA ihren Spaß hatten, ich gehöre nicht dazu.