Maria, geboren im Jahr 1511 in einem spanischen Dorf, hat sich schon immer gegen die Beschränkungen aufgelehnt, die in ihrer Zeit für Mädchen und Frauen gelten. Mehr Freiheit erhofft sie sich in der Ehe mit einem Edelmann, doch schon bald muss sie feststellen, dass sie lediglich in ein luxuriöseres Gefängnis gewechselt ist.
1827 soll Charlotte auf ihre erste Saison vorbereitet werden, denn lediglich das Leben als Ehefrau wird in ihren Kreisen als angemessen betrachtet. Doch als sie den ersten Antrag bekommt, zieht sie es vor, mit einer geheimnisvollen Adligen zu fliehen.
2019 erlebt die schüchterne Alice einen wilden One-Night-Stand, doch am nächsten Morgen fühlt sie sich krank und ausgehöhlt. Der plötzliche Heißhunger auf Blut zeigt, wonach ihr Körper verlangt und Alice begibt sich auf die Suche, denn sie will unbedingt heraus finden, warum ihr das angetan wurde.
"Bury Our Bones in the Midnight Soil" von V. E. Schwab hat mich anfangs zwar schnell in seinen Bann gezogen, allerdings nicht über die gesamte Dauer der Geschichte fesseln können. Der vielversprechende Anfang um die aufmüpfige Maria, die bereits in jungen Jahren danach strebt, die Grenzen zu sprengen, die ihr allein wegen ihres Geschlechts von der Gesellschaft und ihrer Familie auferlegt sind, ließ mich auf eine spannenden Geschichte mit feministischen Grundzügen hoffen. Leider verlor sich meine Begeisterung recht bald in der einen oder anderen Länge der Erzählung. Es dauerte nicht lange, bis aus der Protagonistin mit dem feurigen Charakter eine in meinen Augen recht eindimensionale Figur wurde, die sich lediglich durch ihre Kälte und Bosheit von anderen unterschied.
Auch Charlotte konnte ich nicht wirklich nahe kommen, beinahe ihr gesamtes Leben wurde in einer Rückblende von ihr selbst erzählt und ich neigte beim Lesen dazu, Alice zuzustimmen, die sie auffordert, endlich zum Punkt zu kommen. Dabei schreibt die Autorin hier genau so poetisch und atmosphärisch, wie ich es aus anderen ihrer Büchern bereits kenne, dennoch konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Handlung teilweise auf der Stelle tritt. Trotz der emotionalen Distanz fand ich die Figuren umfassend dargestellt, ich hatte sowohl von den Protagonistinnen als auch von einigen der Nebenfiguren deutliche Bilder vor Augen und ich denke, dass der Plot viel Potential hatte, das sich allerdings in der Länge des Geschehens etwas verlor.
Fazit: Trotz der atmosphärischen Schreibweise konnte mich dieses Buch nicht so ganz begeistern, ich hätte mir mehr emotionale Nähe zu den Hauptfiguren gewünscht (damit meine ich nicht zwingend Sympathie, auch boshafte Protagonisten können emotionale Spannung übermitteln) und es gab besonders im Mittelteil die eine oder andere Länge.