Die Hauptprotagonistin heißt Juna, genau wie meine Tochter. Allein dieser Zufall hat mich neugierig gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Zudem ist die Protagonistin von Skoliose betroffen, eine Verdrehung der Wirbelsäule. Auch ich habe im Übergang von der Hals- zur Brustwirbelsäule eine minimale Form davon, nicht wirklich sichtbar, aber dennoch macht es immer wieder Beschwerden. Durch diese Parallele fühlte ich mich der Geschichte gleich noch näher. Ich finde es immer wieder schön, wenn solche Themen aufgegriffen werden und nicht nur perfekte Helden im Fokus stehen. Mit dieser Erwartung bin ich in die Geschichte gestartet und wurde überrascht, wie viel mehr sie noch bereithält. Der Schreibstil ist erfrischend und flüssig, es hat wirklich Spaß gemacht zu lesen, sodass ich nur so über die Seiten geflogen bin. Auch das Setting hat mir wahnsinnig gut gefallen, es war einfach mal was ganz anderes. Juna konnte ich in ihrem Hadern sehr gut nachvollziehen. Es war schön zu sehen, wie sie Stück für Stück über sich hinauswächst. Ebenso mochte ich Link, den männlichen Hauptprotagonisten, der mit seiner Art perfekt in die Geschichte passte und zeigte, dass Familie leider keine Selbstverständlichkeit ist. Und neben den beiden gab es ein weiteres besonderes Highlight- kleine Anekdoten in jedem Kapitel. Manchmal waren es nur wenige Sätze, aber sie erzählten ihre ganz eigene Geschichte, vielschichtig, bewegend und hin und wieder erstaunlich vertraut. Alles in allem eine eher ruhige Geschichte, die aber sehr tiefgründige und wichtige Themen anspricht. Sie regt zum nachdenken an und ermutigt gleichzeitig dazu für sich einzustehen.