Vielversprechender Reihenaftakt
Die Neuauflage von Sabaa Tahirs Jugend-Fantasyreihe hat sofort mein Interesse geweckt, doch nicht nur wegen des wunderschönen Covers und Farbschnittes. Die Welt, welche von der Autorin erschaffen wurde, ist unwahrscheinlich gefährlich und brutal, sodass dieses Buch definitiv nicht nur etwas für Jugendliche ist, sondern für Fantasyfans im Allgemeinen, insbesondere jene, die auch gerne mal auf den sonst üblichen Spice verzichten können.Sabaa Tahir verfügt über einen äußerst fesselnden Erzählstil, der teils fast schon etwas poetisches an sich hat. Das Wordbuilding ist eine Wucht, auch wenn ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten hatte, mit all den unbekannten Begriffen klar zu kommen. Besonders geliebt habe ich hingegen, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive der weiblichen und männlichen Hauptfigur erzählt wird. Laia und Elias sind zwei sehr vielschichtige Protagonisten, die ich schnell ins Herz schloss.Laia, die bis auf ihren Bruder jeden verloren hat, den sie liebt, wird zu Beginn von ihren Ängsten und Selbstzweifeln beherrscht. Doch nach und nach wächst sie über sich hinaus und zeigt sowohl Mut als auch Stärke. Elias trägt nicht nur wortwörtlich eine Maske. Sein wahres Ich muss er vor allen verbergen, selbst vor seiner besten Freundin Helena, die im Übrigen eine großartige Nebenfigur abgibt und auf deren weitere Entwicklung ich wahnsinnig gespannt bin.Die Handlung selbst bietet jede Menge Spannung, brutale Kämpfe, Intrigen und eine aufkeimende Romanze, welche die Geschichte allerdings nicht dominiert. Diese kleinen Momente zwischen Laia und Elias waren genau richtig dosiert, alles andere hätte die Story unglaubwürdig erscheinen lassen. Insgesamt ein vielversprechender Reihenaftakt, dessen Ende mich neugierig auf die restlichen Bände macht.