Mein Leben am Strand

Sonne, Sand und Seiten voller Dolce Vita Sonnencreme-Duft in der Nase, Sand im Schuh und das Gefühl, dass man beim Umblättern fast Meeresrauschen hört - genau so liest sich Stefan Maiwalds "Mein Leben am Strand". Kein schwerer Schmöker, sondern eher wie eine bunte Postkarte aus Italien, die man beim Lesen am liebsten gleich mit einem Spritz in der Hand beantworten möchte. Humorvoll, quirlig und voller kleiner Beobachtungen nimmt er den Leser mit an die Adria, wo Sonnenschirme, Klappstühle und Strandrituale genauso wichtig sind wie das tägliche Gelato.Der Autor versteht es, aus winzigen Alltagsmomenten kleine Geschichten zu zaubern. Da reicht schon die Schilderung eines überfüllten Strandes, um das Kopfkino so bunt werden zu lassen wie eine Liegestuhl-Reihe im Hochsommer. Das macht Spaß, weil es unverkrampft, witzig und niemals belehrend daherkommt. Wer Italien liebt, wird vieles wiedererkennen, wer noch nicht dort war, bekommt akutes Fernweh.Natürlich ist das Ganze kein tiefschürfender Roman. Man bekommt keine große Handlung mit Spannungsbogen, sondern ein Kaleidoskop aus Anekdoten, Bildern und Gedanken. Genau das ist die Stärke, kann aber auch mal dazu führen, dass man nach fünf Kapiteln denkt: Okay, genug Sand zwischen den Zehen, jetzt hätte ich gern etwas mehr Abwechslung. Ein paar Passagen ziehen sich wie eine zu lange Strandpromenade, aber dann taucht wieder ein Funke Witz oder eine schlaue Beobachtung auf, die sofort ein Schmunzeln entlockt.Unterm Strich ist "Mein Leben am Strand" die perfekte Lektüre für alle, die Dolce Vita lieben oder wenigstens kurz so tun wollen, als säßen sie mit Sonnenhut am Meer. Es bringt Sonne ins Wohnzimmer, selbst wenn es draußen in Strömen regnet. Kein Pflichtbuch, aber definitiv ein Gute-Laune-Buch. Vier Sterne - und die Lust, den nächsten Urlaub sofort zu buchen.

Irgendwie habe ich mir ein wenig mehr vom Inhalt versprochen ... Was soll ich sagen. Irgendwie habe ich mir etwas mehr von dem Inhalt versprochen. Dabei ist das Buch gar nicht schlecht. Es ist nur nicht das, was ich gehofft habe.Stefan Maiwald nimmt uns mit in sein Leben am Strand an der Adria. In kurzen Abschnitten, die oft nur zwei Seiten lang sind, erzählt er von verschiedenen Anekdoten am Strand seiner Wahlheimat Italien: In Grado.Vom Saisonbeginn und der Eröffnung des Strandes, dem Rentner Nino, Barmann Ivano, Bagnino Edo, Zahnärztin Lara und Valentina.Von Kreuzworträtseln bei Wind und Laptoparbeit am Strand.Von der Hochsaison, der Hitze und dem Umgang mit der Familie.Von all diesen Dingen und noch mehr handeln die Abschnitte, die der Autor mit uns teilt. Sie sind Einblicke in seinen Alltag.Und, für mich, irgendwie langweilig.Vielleicht liegt es an meiner Persönlichkeit. Meiner Sehnsucht nach dem Meer und einer inneren Ruhe, die ich im Alltag nicht finde. Meiner Hektik, Stress oder einfach auch meinen Erwartungen an Geschichten. Aber irgendwie kam der Inhalt des Buches nicht bei mir an.Doch schlecht ist das Buch keineswegs. Es ist kurzweilig. Gut für zwischendurch. Man kann es einfach irgendwo einbauen, wenn man gerade den Kopf resetten will. Es fordert nicht, es strengt nicht an, es ist ... langweilig. Und genau das ist es vielleicht, was mein Kopf braucht und noch nicht verstanden hat.Langeweile ist nichts schlechtes, nur für mich ist sie ein Albtraum, den ich noch lernen muss zu akzeptieren. Für alle anderen ist sie die Möglichkeit abzuschalten, runterzufahren und einfach mal nur zu sein. Und dabei hilft dieses Buch sicher vielen.