Schon das Cover hat mich neugierig gemacht: Es wirkt modern, passt hervorragend zur Geschichte und vermittelt auf den ersten Blick das Gefühl einer lockeren Sommerlektüre. Der Schreibstil hat diesen Eindruck bestätigt - er ist flüssig, leicht und angenehm zu lesen, sodass ich schnell in die Handlung hineingefunden habe. Besonders die Idee, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, hat mir gefallen. Auf diese Weise entsteht ein abwechslungsreiches Bild, das Einblicke in die unterschiedlichen Figuren und deren Motive gibt.Die Grundidee des Romans fand ich sehr spannend: Ein erfolgreiches Tech-Start-up lädt seine Führungskräfte in ein luxuriöses Resort nach Miami ein - eine Welt voller Geld, Macht, Glanz und Intrigen. Mit Caitlin lernen wir eine neue Mitarbeiterin kennen, die sich zwischen skurrilen Chefs, geheimnisvollen Kollegen und einem gefährlichen Vorfall zurechtfinden muss. Schnell wird klar, dass niemand hier wirklich vertrauenswürdig ist und jeder etwas zu verbergen hat. Diese Mischung aus Krimi und Satire, gepaart mit dem kritischen Blick auf die Start-up-Welt, hat für mich den besonderen Reiz des Buches ausgemacht.Trotz dieser starken Idee konnte mich die Umsetzung nicht vollständig überzeugen. Vor allem die Figuren blieben für mich recht blass. Zwar haben alle ihre Geheimnisse, Lügen und Verstrickungen, doch wirkten sie häufig oberflächlich. Es fiel mir schwer, sie auseinanderzuhalten oder ein echtes Gefühl für ihre Beweggründe zu entwickeln. Durch die sehr kurzen Kapitel und die schnellen Perspektivwechsel hatte ich zudem kaum Zeit, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Gerade bei einem Plot, der so sehr von zwischenmenschlichen Beziehungen und Machtspielen lebt, hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht.Auch der Spannungsbogen war für mich etwas unausgeglichen. Zwar ist immer eine unterschwellige Spannung spürbar - schließlich weiß man von Beginn an, dass jemand ein dunkles Geheimnis verbirgt - doch die Handlung plätschert teilweise dahin, ohne wirklich zu packen. Das Ende wiederum kam mir etwas zu abrupt und hätte in meinen Augen mehr Raum verdient, um die Auflösung intensiver und überzeugender wirken zu lassen.Was mir jedoch sehr gefallen hat, war die ironische, fast satirische Darstellung der Start-up-Welt mit all ihren überdrehten Persönlichkeiten, absurden Machtkämpfen und oberflächlichem Schein. Hier zeigt die Autorin einen scharfen, kritischen Blick, der das Buch von einer reinen Krimihandlung abhebt. Dass der Schreibstil dabei stets locker, humorvoll und leicht verständlich bleibt, sorgt dafür, dass man trotz kleiner Schwächen immer weiterlesen möchte.Fazit: Insgesamt hat mir dieses Buch deutlich besser gefallen als Bad Summer People von derselben Autorin. Zwar kämpft auch diese Geschichte mit oberflächlichen Figuren und einem manchmal zu schnellen Erzähltempo, doch Idee, Setting und die Mischung aus Spannung und Gesellschaftskritik haben mich hier wesentlich mehr überzeugt. Wer eine lockere, leicht zu lesende Geschichte sucht, die Intrigen, Machtkämpfe und ein wenig Krimispannung verbindet, wird hier gut unterhalten. Wer sich jedoch tiefgründige Charaktere, komplexe Beziehungen oder überraschende Wendungen erhofft, könnte etwas enttäuscht werden. Für mich bleibt es eine gelungene, wenn auch nicht perfekte Lektüre, die vor allem durch ihr Setting und den humorvoll-kritischen Stil punktet.