"Letzter Blick zum Wendelstein" von Florian Degenhart ist ein herrlich schräger und spannender Lokal-Krimi aus den bayrischen Voralpenland. Ich liebe es, wenn ein Buch mich gleichzeitig zum Schmunzeln bringt und dabei so spannend ist, dass ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht - genau das schafft "Letzter Blick zum Wendelstein" mit seinen Leser*innen.Schon der Einstieg ist packend: Eine tote Buchhändlerin am Gipfelkreuz, eine Designerhandtasche als erster Hinweis auf ein Doppelleben und zwei Ermittler, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Hauptkommissar Markus Schatzschneider ist ein herrlich eigenwilliger Charakter, der mit seinem scharfen Verstand und seiner etwas verqueren Art sofort mein Herz erobert hat. An seiner Seite: die sympathische und bodenständige Luisa Waidhofer, die in der Geschichte für frischen Wind sorgt.Der Schreibstil des Autors ist atmosphärisch und bildlich. Die Dialoge sind pointiert, der Humor wunderbar trocken, und der Spannungsbogen bleibt bis zur letzten Seite straff gespannt. Der Autor versteht es, mit kleinen Details große Wirkung zu erzielen, sodass sich die Leser*innen in die Kulisse der Bayerischen Alpen hineintrauen können.Besonders gefallen hat mir, wie vielschichtig der Fall aufgebaut ist. Immer wenn ich dachte, ich hätte den Durchblick, kam eine neue Wendung. Und am Ende? Überraschend, tragisch und absolut stimmig.<br data-start="1424" data-end="1427">"Letzter Blick zum Wendelstein" ist ein Krimi mit Charakter, Witz und Tiefgang.