Als junge Frau hat Ann Miller in London an der Flak gestanden um die Angriffe der deutschen Flieger auf ihre 2. Heimat, London, zu vereiteln. Nun ist der Krieg beendet, aber noch ein wichtiger Schritt für einen dauerhaften Frieden fehlt noch. Die Siegermächte, England, Russland und Amerika, müssen über die Aufteilung und damit über die Zukunft Deutschlands und seiner neuen Grenzen entscheiden. Zu diesem Zweck treffen sich Churchill, Stalin und Truman in Potsdam. Auch Ann ist mit dabei als ATS-Mitglied ist sie dem britischen Heer unterstellt und muss für die reibungslose Versorgung und Unterkunft der Herren sorgen. Aber eigentlich hat Ann sich auf diese Aufgabe beworben, weil sie Cousine Charlie, ihre Begleiterin in Kindertagen, finden will.
Beim Lesen habe ich gemerkt, wieviel Hintergrundrecherche die Autorin betrieben haben muss, um die Handlung authentisch in die historischen Gegebenheiten einzubetten. Ob es nun die Befindlichkeiten der einzelnen Entscheider der Konferenz und ihre Taktiken um die Ziele ihres Landes bestmöglich zu sichern, alles passt zusammen. Und vieles war mir bisher auch so noch nicht bekannt. Die Warnung von Anns Vorgesetzter, dass niemand, besonders nicht als Frau, alleine durch die zerstörte Stadt gehen darf, missachtet Ann und bringt sich damit in bedrohliche Situationen. Denn eines ist klar, wenn Hunger das beherrschende Gefühl des Lebens ist, die Besatzer noch immer die Gräueltaten der Deutschen vor Augen haben bleibt die Menschlichkeit oft auf der Strecke.
Doch ungeachtet dessen hat Ann, eigentlich heißt sie ja Annegret Müller, ihrer Cousine damals vor ihrer Flucht versprochen, sich um sie zu kümmern. Nur wie? Es darf ja niemand wissen, dass sie eine Deutsche ist, selbst Jackson Power, dem GI zu dem sie sich hingezogen fühlt, nicht. Der Roman liest sich wunderbar. Gefühlvoll, historisch fundiert und neue Sichtweisen aufzeigend hat er mich wunderbar unterhalten. Darum gebe ich auch 4 Lese-Sterne.