Diese sehr erzählerisch angelegte Geschichte erweckt nach Lektüre des Klappentextes einen anderen Eindruck, als den, den man abschließend gewinnt.
Das lebensverändernde Ereignis der Fake Beerdigung wird als Event nicht geschildert. Das ist enttäuschend und macht die weitere Lektüre zu einer Pflichtlektüre, weil der Leser doch wissen möchte, wie die Story zur Auflösung kommt.
Die losen Fäden finden nach und nach zu einem Gewebe zusammen und trotzdem ist das Ende eher mau. Als geneigte Leserin habe ich eine gefühlsmäßige Tiefe vermisst. Es ist mir nicht gelungen nachzuvollziehen, in wie fern der Aufenthalt in einem geschlossenen Sarg dem Leben eine positive Wendung geben soll. Es wir lediglich behauptet, dass dem so sei. Die teilweise dürren Gefühlsbekundungen brachten mich nicht näher an das Geschehen heran.
Ich hätte mich gefreut zu lesen, wie die Menschen nach so einer Erfahrung ticken, welche inneren Gefühlswelten sich ihnen erschlossen haben und was das auf ihrem weiteren Lebensweg für ihren Umgang mit dem Tod bedeutet.
In diesem Roman finden wir einen bilderbuchmäßigen Plotverlauf: eingefahrener Alltag, einschneidendes Ereignis, Bruch, Neubeginn, Erfolg. Die Szenen wirken zum Teil wie abgehakt, die emotionale Tiefe fehlt.
Bei mir blieb ein Gefühl der Oberflächlichkeit zurück. Eine coole Idee für einen Plot, aber eine etwas dürre Umsetzung. Das Besondere an einer Fake Beerdigung kommt nicht heraus. Mir fehlt die emotionale Tiefe, die gerade mit der Auseinandersetzung der eigenen Sterblichkeit doch im Übermaß vorhanden ist. Hier wird an der Oberfläche gekratzt. Mehr nicht.