Die biografischen Fakten rund um Henry Miller und Anaïs wurden in eine spannende Geschichte gepackt.
"Liebesrausch" von Charlotte von Feyerabend ist eine prickelnde Romanbiografie über das skandalumwitterte und ungezügelte Leben der Kultautorin Anaïs Nin im Paris der 1930er Jahre. Das Buch entführt die Leser mitten in das pulsierende Künstlermilieu, wo die Grenzen zwischen Kunst, Liebe und Exzess verschwimmen.Im Zentrum der Geschichte steht Anaïs Nins Begegnung mit dem exzentrischen Schriftsteller Henry Miller im Jahr 1931. Diese Begegnung entfacht nicht nur eine leidenschaftliche Affäre, sondern auch eine intensive literarische Inspiration. Das Paar strebt danach, das Leben mit allen Sinnen zu erfassen, alle gesellschaftlichen und moralischen Schranken zu sprengen und diese Erfahrungen in Worte zu fassen - eine Jagd nach dem perfekten Ausdruck von Erotik und Sinnlichkeit.Von Feyerabend gelingt es, die opulente und freizügige Atmosphäre des damaligen Paris lebendig werden zu lassen. Sie zeichnet Anaïs Nin als eine faszinierende, aber zerrissene Figur, die ihrer Zeit weit voraus war. Der Roman beleuchtet vor allem den emotionalen Spagat, den Anaïs vollziehen muss: Sie führt eine konventionelle Ehe mit dem sie abgöttisch liebenden und finanziell unterstützenden Hugo, während sie gleichzeitig ihre hemmungslose Freiheit mit Henry auslebt.Das Buch wirft dabei die zentralen Fragen auf, die Anaïs auch in ihren berühmten Tagebüchern verarbeitete: Wie weit darf man für die eigene Selbstverwirklichung und Leidenschaft gehen? Und dürfen die Menschen, die einen lieben, dafür belogen werden? Die Autorin beleuchtet mit Intensität die Komplexität dieser offenen Beziehungsmodelle und die tiefen emotionalen Kosten, die sie verursachen.