Ich bin gerne mit Lucy in die Bretagne und dann nach Japan gereist. Eine starke Hauptprotagonistin und eine Liebesgeschichte, die Schmetterlinge flattern lässt. Lucy ist die nächste Generation im Kamelienhaus und soll neben ihrer Mutter Sylvia, der Hauptprotagonistin der ersten drei Bände der Kamelieninsel, nun als Juniorchefin in die Firma der Naturkosmetik einsteigen. Dazu gehört auch das japanische Kamelienöl, was von der Insel Soshima bezogen wird, es ist besonders fein und rein. Eigentlich sollte Sylvia die Geschäftsreise nach Japan antreten, kann es aber aus familiären Gründen dann nicht und Lucy springt ein. Sie kennt Japan bereits von ihrem einjährigen Aufenthalt in der Vergangenheit sehr gut und spricht auch die Sprache. Bereits am Flughafen lernt sie den Amerikaner Finn kennen und bei beiden sprühen die Funken. Jedenfalls verbringen sie einen Tag und eine Nacht zusammen in Tokio, wandeln auf romantischen Pfaden und Brücken, singen Karaoke und kommen sich ganz nahe. Was aber unausgesprochen bleibt ist, was beide tatsächlich in Tokio tun und so trennen sie sich zunächst am nächsten Tag. Lucy schwebt auf Wolke 7 und reist dann zur Insel Soshima. Und es kommt, wie es kommen musste, dort begegnet sie Finn wieder, aber sie stehen plötzlich geschäftlich auf ganz unterschiedlichen Seiten. Zerbricht daran die Liebe?
Was war das eine schöne Reise. Zunächst ging es aber in die Bretagne und da ich die Bände der Kamelieninsel nicht gelesen hatte, tat ich mich zunächst etwas schwer mit den Personen. Für diejenigen, die die Reihe kennen, wird es ganz sicher ein Nachhause kommen sein. Aber durch die kurzen Erklärungen, bin ich dann gut in die Geschichte gestartet. Letztlich geht es auch mehr um Lucy, ihren Bruder und auch um ihre beste Freundin Lily, das berühmte Model. Tabea Bach schreibt in einer sehr bildhaften und flüssigen Sprache, ich konnte sowohl die Kamelieninsel in der Bretagne wie auch dann die in Japan vor meinem Auge sehen. Was mir auch sehr gefallen hat war, dass ich durch den Roman etwas über die japanische Kultur erfahren habe, vieles war mir bislang unbekannt. Das lässt die Autorin sehr locker einfließen, so dass ich mich immer gut unterhalten fühlte und nicht damit überfrachtet. Besonders schön waren natürlich auch die Momente in denen die Romanze beschrieben wurde, das tut der Leserseele gut. Meiner in jedem Fall. Insgesamt hat das Buch so einige Wendungen, einiges ist natürlich schon vorherzusehen und nicht überraschend, aber das hat meinen Wohlfühlmomenten während der Lesereise nach Japan nicht geschadet. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter, insbesondere an diejenigen, die neben einem schönen Wohlfühlroman mit Liebe auch in eine andere Welt im fernen Japan eintauchen möchten. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil.