Wem Bittersüße Schokolade (Film 1992, Buch Laura Esquivel) gefallen hat, der wird dieses Buch wohl auch mögen. Nur ist dieser Roman um einiges dramatischer und tragischer.
Der Schreibstil fesselt gleich. Auf die Dauer verliert er jedoch etwas an Glanz (wird alles einfach zu viel, 100 Seiten weniger, dann wäre es besser geworden) und dass ganze Briefe in einen Schal gestickt sein könnten, halte ich für zu unglaubwürdig.
Die Frauen und Freundinnen der Familie Flores haben gelernt feine Spitzenwaren zu sticken. Diese können Sie in der Stadt verkaufen und sich so selbst eigenes Geld verdienen.
Eugenia eine der Freundinnen muss den Coronel heiraten, da Ihre Familie denkt damit an Status zu gewinnen. Doch der Coronel ist nur nach außen hin eine gute Partie. Privat ist er herrschsüchtig und brutal. Da Eugenia ihn hasst und sich nicht unterwirft, wird Sie von ihm gequält, missbraucht und schließlich sogar geschlagen. Damit er Sie vollständig unter Kontrolle hat, darf Sie das Haus nicht verlassen und keine Gäste empfangen.
Eugenia hat nur eine Möglichkeit mit Ihrer Freundin zu kommunizieren, indem Sie geheime Zeichen in die Spitzen webt. Sie plant zu flüchten und ihre Freundin soll ihr dabei helfen.
Doch Geheimnisse, nicht miteinander sprechen können, erzeugen Misstrauen und falsche Verdächtigungen, die alle Dorfbewohner ins Unglück stürzen.
Ein weiterer Strang der Geschichte behandelt den Fluch, mit dem die Flores-Frauen belegt sein sollen. Bis in die 7. Generation sollen die Männer jeweils früh sterben. Und die 7. Generation ist nun die heutige Alice. Aufmüpfig und eh nicht daran interessiert zu heiraten. Das Tuch mit der eingestickten Lebensgeschichte von Eugenia gelangt in ihre Hände. Zuerst findet sie es unpassend für die heutige Zeit, doch nachdem Sie alles erfahren hat, findet sie eine Möglichkeit aus dem alten Schal ein passendes, neues Objekt zu machen gegen das Vertuschen und Vergessen.