Meine Eindrücke & GefühleIch war sofort aus dem Häuschen, als ich gehört habe, dass Die Auferstehung die drei ??? als Erwachsene zeigt - Justus, Peter und Bob, längst aus Teenagertagen heraus, mit Leben, Fehlern und Abstand zueinander. Die Prämisse, dass eine Frau, die vor vielen Jahren im brasilianischen Regenwald verschwand, plötzlich zurückkehrt, wirkt mysteriös und geladen mit Fragen. Ich mochte diese doppeldeutige Überschrift. Eschbach mischt das nostalgische Gefühl mit einer moderneren, erwachsenen Perspektive. Man spürt, dass die Figuren gealtert sind - nicht nur äußerlich, sondern auch laut ihren Sorgen und Lebenswegen. Gleichzeitig gibt es diesen vertrauten Detektivfluss, in dem jeder seinen Teil beiträgt, ohne dass einer komplett im Licht steht.Ich habe das Buch gerne gelesen - es zieht sich manchmal, vor allem zu Anfang, wenn die Verbindungen gebaut werden und Erinnerungen aufgerollt werden müssen. Aber sobald Justus, Peter und Bob wieder zusammenarbeiten und der Fall Fahrt aufnimmt, kann man richtig miträtseln und mitfiebern. Gleichzeitig ist es wie ein nach Hause kommen - auf den Schrottplatz zu Tante Mathilda und...Meine Highlights Charakterentwicklung & Nostalgie: Die drei Detektive sind erwachsen, haben sich auseinandergelebt, und man erfährt, was ihnen über Jahrzehnte passiert ist. Alle Lebensläufe erscheinen mir sehr plausibel und ich erkenne meine alten ??? wieder. Besonders Peter hat mir sehr gut gefallen.Der Fall: ist so ein typischer Fall, wie André Marx ihn hätte schreiben können. Mit Schwingungen von Brittany.Spannung & Atmosphäre: Es dauert, bis es losgeht, aber dann nimmt die Erzählung Fahrt auf. Eschbach baut schön Spannung auf, bringt nostalgische Elemente und jede Menge Easter-Eggs. Die Szenen mit Justus, Peter und Bob fühlen sich vertraut an. Emotionale Tiefe: Es gibt Momente, in denen man die Vergangenheit spürt - verpasste Chancen, alte Freundschaften, Brüche. Das macht das Ganze mehr als nur einen Detektiv-Krimi.Was für mich schwächer warLange Aufbauphase: Vor dem großen Zusammenkommen der Detektive fühlt sich die Geschichte streckenweise etwas zäh an. Es werden viele Erinnerungen und Verbindungen geklärt, aber das zieht sich.Ein paar konstruiert wirkende Zufälle: Wie die Rückkehr der Frau, wer wie in den Fall involviert wird, einige Dinge fügt sich manchmal zu perfekt. Aber auch das kennt man als ???-Fan. Gerade von den neuen Fällen.Erwartbarkeit einiger Elemente: Wer die Drei Fragezeichen-Geschichten kennt, kann bei bestimmten Wendungen und Nostalgie-Momenten schon vorhersehen, wohin die Reise geht. Das Hörbuch:Weil sich das Buch am Anfang so gezogen hat, habe ich es als Hörbuch weitergehört und Marthias Koeberlin macht das richtig gut. Er liest ruhig, mit klarer Betonung und genau dem richtigen Maß an Spannung, ohne ins Theatralische abzurutschen. Gerade bei den längeren Erklärpassagen, die sich beim Lesen manchmal etwas gezogen haben, hilft seine Stimme enorm, um dranzubleiben. Er verleiht Justus, Peter und Bob feine Unterschiede, ohne zu übertreiben, und schafft es, die ernsten wie die nostalgischen Momente gleichermaßen zu transportieren. Für mich eine richtig angenehme Begleitung - und fast noch stimmungsvoller als die Printversion.EmpfehlungFür mich ist Die Auferstehung ein wirklicher Gewinn - besonders wenn man wie ich - mit den Drei Fragezeichen aufgewachsen und gespannt ist, was aus ihnen geworden ist. Es ist eine schöne Mischung aus nostalgischem Flair, Krimi-Spannung und persönlichen Geschichten.Wenn du ein Verfechter straffer Plots bist, könnte dir der langsame Einstieg etwas zu viel sein. Aber für Leser:innen, die gerne mit Erinnerungen, Geheimnissen und Charakterentwicklung leben, ist es definitiv lesenswert. Und da ich hier und da ein paar Tränchen verdrückt habe, gebe dem Buch fünf Sterne - starke Empfehlung!