Die erste Hälfte zog sich, aber ein flüssiger Schreibstil und das spannende Ende reißen es raus!
Mein erster Roman von Andreas Winkelmann konnte mit einem lockeren, flüssigen Schreibstil glänzen, der mich durch die erste, etwas zähe Hälfte des Thrillers getragen hat. Hier hat man zwar alle wichtigen Personen kennengelernt, doch ein Viertel hätte dafür locker ausgereicht. Dafür überschlugen sich die Ereignisse zum Ende hin, sodass man hier gar nicht mehr anders konnte, als die Geschichte zu Ende zu lesen und der Auflösung entgegenzufiebern. Für den einen oder anderen mag jene überraschend gekommen sein, ich konnte das Spiel allerdings etwas schneller durchschauen.Alles in allem ein guter Auftakt mit einigen Klischees, die bedient werden, mich aber nicht weiter störten, weil die Dialoge gut waren und mich der Schreibstil allgemein super durch das Buch getragen hat. Positiv hervorzuheben ist noch die Kapitellänge, die das Lesen zusätzlich erleichterte, und der wechselnde Blickwinkel.Nun bin ich gespannt auf die anderen drei Bände der Reihe rund um Hamburgs Jens Kerner und Rebecca Oswald, die laut Lesermeinungen noch besser sein sollen als "Das Haus der Mädchen". Insbesondere Ermittlerin Oswald hat mich mit ihrer sympathischen und direkten Art überzeugt.Fazit: Ein spannender Roman mit Hamburg-Flair und einem Hauch Nostalgie, für den man aber zu Beginn ein wenig Durchhaltevermögen braucht, bis die Handlung richtig in Fahrt kommt!