Was für ein Ritt! To Love a God schlägt ein wie ein Donnerschlag bei Nacht laut, schön kaputt und irgendwie unwiderstehlich. Anna Benning nimmt keine Rücksicht: Silver City glitzert mit Folie und Gold, aber unter der Oberfläche rostet alles vor Angst. Genau das macht den Sog aus. (Man will hinabsehen, obwohl man weiß, dass es weh tut.)
Aurora ist kein typischer Heldinnen-Schmalz; sie ist kantig, wütend, verletzlich und dadurch echt. Colden dagegen ist dieser blendend gefährliche Typ, bei dem man ständig denkt: Guter Mann? Böser Plan? Enemies-to-Lovers trifft hier auf Forbidden Love, und ja, das wird so intensiv serviert, dass das Herz zwischendurch kurze Streiks macht. Die Dynamik zwischen den beiden ist geladen wie ein Gewitter knistert, schlägt Funken, und manchmal fliegt einem das Dach weg.
Benning baut Spannung wie ein Uhrwerk: immer wieder kleine Entladungen, dann wieder Weite, dann ein Schlag in die Magengrube. Forced Proximity? Check. Moralische Dilemmata? In Hülle und Fülle. Und die Nebenfiguren? Keiner bleibt schmückendes Beiwerk sie kratzen, trösten, verraten. Der Schreibstil ist modern, sinnlich und so bildstark, dass die Lichtstadt direkt vor Augen steht.
Ganz ehrlich: Bei manchen Szenen saß das Grinsen so breit im Gesicht wie nach dem letzten Schluck Espresso, andere Passagen haben kurz das Atmen verlernt. Genau diese Wechsel machen die Lektüre zur Achterbahn. Im BuddyRead mit lese_fieber_ und im_buecher_rausch gab es richtig gute Gespräche Spoiler-Debatten, Theorien, emotionale Ausbrüche. Besser gehts nicht, wenn man gemeinsam leidet und liebt.
Fünf Sterne, weil Benning nicht nur eine Geschichte erzählt, sie zündet ein Feuerwerk romantisch, brutal, zärtlich. Wer Enemies-to-Lovers, Götter-Fantasy und Herzschmerz mag, greift am besten sofort zu. Und ja: Taschentuchbereitschaft empfohlen.